labyrinth-international

Gründungs Broschüre

Unter dem Titel “Projekt Labyrinth” erschien 1990 eine Broschüre – das erste öffentliche Ergebnis der damaligen Projektgruppe “Labyrinth Project International”, die sich schon lange eingehend mit dem Labyrinth befasst hatte.

Diese Broschüre war rasch vergriffen und ist nun in einer Online-Version einem breiteren LeserInnenkreis wieder zugänglich.

Das Dokument ist recht umfangreich und braucht entsprechend lange für das Laden.

ProjektLabyrinth.pdf (2.70 MB)

Projekt Labyrinth

Der Pionierplatz von labyrinth-international.org

Der Labyrinthplatz Zürich gegründet 1991

Labyrinthplatz Zürich

© Jürgen Hohmuth, www.zeitort.de

Zur sozialen und politischen Bedeutung

Auszug aus dem Protokoll des Stadtrates von Zürich, vom 6. September 2000

(…)

Der Verein Labyrinth-Platz Zürich betreibt im Zeughaushof des Kasernen-Areals eine Pflanzen- und Steingarten in Form eines Labyrinths, der als Begegnungsmöglichkeit im Freien und als Veranstaltungsort dient.

Der Stadtkreis 4 zeichnet sich traditionellerweise durch ein fragiles Gleichgewicht in der Bevölkerungszusammensetzung, der Milieu-Vielfalt und der sozialen Konflikte aus. Es ist stark geprägt durch die Folgen der Verkehrsbelastung, des Sexgewerbes und des Drogenhandels. Der AusländerInnen-Anteil liegt in der Region bei 44,2 Prozent, im Quartier Hard-Hardau, das vom Stadtrat als aufzuwertendes Gebiet bezeichnet wurde, bei 48,4 Prozent. Es existieren wenig Frei- und Grünräume, vor allem zwischen Langstrasse und Hauptbahnhof. Einem begrünten, soziokulturell belebten Innenhof kommt in diesem Gebiet deshalb besondere Bedeutung zu.

Der Labyrinth-Platz entstand 1991 auf Initiative einer Frauengruppe. Die Bevölkerung wurde eingeladen, die auf der umgepflügten Zeughauswiese zubereiteten Pflanzbeete mitzugestalten und zu bepflanzen. Bereits im Sommer gediehen die ersten Setzlinge, Blühten und Früchte entstanden. Seither hat sich der Platz zu einem regelrechten soziokulturellen Zentrum unter freiem Himmel entwickelt. Die Bevölkerung hat das Labyrinth als selbstverständlich angenommen und benutzt es zum Verweilen, Meditieren, Picknicken, Treffen, als Tanzplatz, für Modefotogafie und Theaterproben. Dadurch ergibt sich ein bunter nebeneinander von Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft, sich sonst fremde Menschen kommen zwanglos ins Gespräch. Der Labyrinth-Platz trägt somit wesentlich zur Integration der verschiedenartigen Benützerinnen und Benützer bei.

Bei der Entstehung des Labyrinth-Platzes wurde dem Projekt wenig Chancen eingeräumt: Aufgrund der exponierten Lage im Kreis 4 und der freien Zugänglichkeit des Areals tags und nachts wurden mutwillige Zerstörungen und Verwüstungen befürchtet. Das Gegenteil jedoch ist eingetreten: Laut den Projektfrauen, die im Sommerhalbjahr täglich während 3 Stunden anwesend sind, bezeugen QuartierbewohnerInnen, dass sich die Sicherheit und die Lebensqualität auf diesem öffentlichen Platz entscheidend verbessert hat. Damit leistet das Projekt nicht nur einen bedeutenden soziokulturellen, sondern auch einen wichtigen sozialpräventiven Beitrag an das Quartier. Ein Hearing, das Anfang 2000 stattfand und an dem unter anderem die Jugendanwaltschaft, die Polizei, die Pro Juventute und die Fachstelle für die Stadtentwicklung teilnahmen, unterstrich die Wichtigkeit des Labyrinth-Platzes in diesen Bereichen.

Der Garten wird an 7 Monaten im Jahr betreiben und in der Woche von durchschnittlich 200 Personen besucht. Die anwesenden Projektfrauen investieren sehr viel an Energie und Kreativität in den Aufbau und Unterhalt. Sie sind Ansprechpersonen für alle BesucherInnen, motivieren die regelmässigen BenutzerInnen bei der Gestaltung und der Mitverantwortung für den sozialen Lebensraum, vermitteln zwischen den unterschiedlichen Interessen, beraten und informieren über soziale Einrichtungen und Angebote.

Beitrag vom Labyrinthplatz Thalwil

Beitrag: Thalwil.pdf

Labyrinth Thalwil