Berichte Archiv

Jedes Labyrinth ist voll von überraschenden Ereignissen.

2015

20 Jahre Garten-Labyrinth Baar/CH

Bericht von Lukas Dettwiler, Januar 2015
Reformierte Kirche Bezirk Baar Neuheim
Haldenstrasse 6, CH - 6340 Baar
Haben Sie gewusst?

Direkt vor der Reformierten Kirche in Baar blüht von Frühling bis Herbst das Garten-Labyrinth.

Garten-Labyrinth Baar

Foto © Garten-Labyrinth Baar/CH

Das Labyrinth ist nicht nur ein prachtvolles Naturkunstwerk, sondern es bringt auch die Gemeinschaft und die Freude am Gärtnern der Labyrinth-Gruppe zum Ausdruck. Diese ökumenische Gemeinschaft, bestehend aus Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern hegt und pflegt das Labyrinth. Jedes Mitglied hat einen eigenen Gartenteil, der individuell gestaltet und gepflegt wird. Rund fünf Mal im Jahr trifft sich die Labyrinth-Gruppe zum gemeinsamen Gärtnern. Das anschliessende Mittagessen gehört ebenfalls dazu.

Wir feiern 2015 „Das Garten-Labyrinth Baar in seinen vier Jahreszeiten“

Zu allen Anlässen unseres Jubiläums sind Sie herzlich willkommen.

Für Fragen und weitere Auskünfte: Lukas Dettwiler und Bruno Baumgartner

beachten sie auch den Bericht von Waltraud Röth weiter unten unter 2010 .

2012

Weinlabyrinth Weimar / Schöndorf / BRD

Anfahrt

Bericht von Andreas Freyer, Oktober 2012

Die Idee, ein Labyrinth aus Rebstöcken zu bauen, kam mir, als ich in St. Gallen ein Otfried Labyrinth sah, dass sich auf Weinblättern abstützte.

Das Weimarer Labyrinth hat einen Durchmesser von 50 Metern, und eine Weglänge von fast 1000 Metern.
(Typ Otfried, 11 Umgänge)

Weinlabyrinth

Eingang Weinlabyrinth Weimar, Foto © Andreas Freyer

Das Labyrinth in den Weinbergen über Weimar wurde aus über 1000 Rebstöcken angelegt, welche wegweisend zur Mitte führen und wieder hinaus. Grauburgunder, Weißburgunder und Chardonnay sind hier im gemischten Rebsatz angepflanzt. Das Labyrinth ist also nicht nur zum Begehen da, man kann es sich auch mit einem guten Schoppen Wein einverleiben.
Der Weinberg ist ein Symbol für das Himmelreich und im christlichen Mittelalter stand das Labyrinth für das Streben nach Gott. Der Ariadnefaden wurde als Pilgerweg des Menschen durch sein Leben gedeutet. Ein Labyrinth zu begehen, versprach Erlösung und ersetzte den Armen die Pilgerreise ins Heilige Land.

Das Labyrinth wurde am 15.07.2012 von Pfarrer Kämpf aus Weimar eingeweiht.
Bericht zur Eröffnung Thüringer Allgemeine: "zu Fuss ins göttliche Himmelreich".


Waldelfen Labyrinth, Wylergut, Bern / CH

Bericht von Regina Gubler Stucki, September 2012

Waldelfen Labyrinth

Foto © Regina Gubler

Am 15. September 2012, anlässlich des One Love Tages in Bern haben wir im Wylerwald ein Labyrinth zu Faden geschlagen mit Kindern. Unsere Waldelfen haben alle mit Hingabe und Freude ein paar Stunden ein Labyrinth für Mutter Erde erschaffen. Unser Werk ist wie das Leben. Es geht nach unten, nach oben. Es wird weit, machmal eng. Es gibt immer wieder etwas wegzuwischen. Manchmal ist die Bahn schief, so dass man sich an einem Baum Halt suchen kann oder muss. In der Mitte angekommen gibt es ein Plätzchen zum Verweilen. Da lässt sich die Sonne im Osten oder im Westen betrachten, die eigene Präsenz geniessen, die Gedanken ordnen, bevor der Rückweg unter die Füsse genommen wird.
Wir freuen uns, dieses Labyrinth, das entstanden ist mit Respekt für Natur, mit dir zu teilen. Alle, die wir Gäste auf Mutter Erde sind, können mit uns dieses für sie gestaltete Labyrinth stärken und geniessen.

Geplant sind Sonntagmorgentreffen und Abendveranstaltungen bei Sonnenuntergang.

mehr Informationen bei Regina Gubler


1. bis 5. August 2012
6. Internationaler Labyrinth Kongress Hofkirchen i.M./A

Kurzbericht von Agnes Barmettler

Der Kongress ist geglückt. Er war reich an Begegnungen und Zeit für den gegenseitigen Austausch!

Die Zusammenkunft war von Claudia und Michael Woldan mit einem kleinen Organisations-Team hervorragend vorbereitet und wurde mitgetragen von zahlreichen interessierten Leuten der Labyrinthgemeinde Hofkirchen.

Der Leitfaden zu "Begegnung - Innere Einkehr - Verwandlung"
das waren: "Drei Labyrinthe - Drei Lebensthemen - Ein Weg"

Hofkirchen, Labyrinth der Begegnung

Hofkirchen, Labyrinth der Begegnung beim Kongress 2012 Foto © Agnes Barmettler

Hofkirchen, Labyrinth der inneren Einkehr

Hofkirchen, Labyrinth der inneren Einkehr, Kongress 2012 Foto © Agnes Barmettler

Hofkirchen, Labyrinth der Verwandlung

Hofkirchen, Labyrinth der Verwandlung, Kongress 2012 Foto © Agnes Barmettler

Die teilnehmenden Frauen, Männer und Kinder aus Österreich, Deutschland, Italien, Lettland und der Schweiz konnten das angebotene Programm genießen bei guter Unterkunft und kulinarischer Verpflegung in den Gaststätten und von den Landfrauen des Ortes, sich verwöhnen lassen mit Transporten zu weiter entfernten Labyrinthplätzen und Hotels. Sie konnten gehend verweilen in den zahlreichen Labyrinthen der Gemeinde Hofkirchen, sich inspirieren lassen von labyrinthischen Tänzen und Geschichten sowie in den Konzerten von Barockmusik in einer Scheune und von „Weltmusik“ im Gasthaus des Ortes.
Wer wollte, durfte auch "in der Mitte sein" im Spiegel Oktogon von Marianne Ewald, sich irritieren lassen von "Endlosen Räumen, die es eigentlich nicht gibt". Wer wollte bekam während des Kongresses Raum und Zeit ihre/seine labyrinthischen Projekte, Anliegen und Produkte allen Interessierten bekannt zu machen.
Alle konnten sich beteiligen an diversen Gesprächen und workshops ihrer Wahl sowie an den Tänzen mit live Musik von Claudia Woldan.

Die Gastfreundschaft, das gemeinsame Erleben der Labyrinthe von Hofkirchen und viel Freude im Austausch mit spannenden Menschen aus der Gemeinde und der angereisten "Labyrinthfamilie" dürften den meisten Kongress Beteiligten in guter Erinnerung bleiben.
Danke allen für ihren Beitrag zu diesem beglückenden Labyrinth Kongress!

Zum Abschluss kam die große Überraschung, von allen Teilnehmenden gutgeheissen.
Der 7. Internationale Labyrinth Kongress soll 2014 in Riga / Lettland stattfinden.

Beachten Sie auch die eingegangenen Berichte zum Kongress unter: www.labyrinthe-hofkirchen.at/labyrinthkongress-2012/berichte und die Bilder samt Bericht auf dem Labyrinth Blog von Erwin Reißmann.


2011

Labyrinth auf dem Anwesen der Finca la madreperla auf der Vulkaninsel Lanzarote/E
im Weinbaugebiet La Geria

Bericht von Rosmarie Schmid, Dezember 2011

Wo immer ein Labyrinth erscheint, neu gebaut oder vor mehreren hundert oder mehreren tausend Jahren gebraucht, hat dieses klare und gleichzeitig geheimnisvolle Zeichen eine eigene Geschichte. So auch dieses Labyrinth auf der kanarischen Insel Lanzarote. Bereits beim weitläufigen gemeinsamen Suchen der Steine war ich, war unsere Reisegruppe tief berührt: rote Steine für die innerste Struktur, für das Herz des Labyrinths, weisse Steine für die 7 Strukturumgänge, als Kontrast auf dem tiefschwarzen Lavaboden.

Labyrinth Lanzarote

Labyrinth Madreperla Lanzarote/E Foto: © Mona Bienek

Das Bild zeigt das im November 2011 gestaltete Labyrinth in Lanzarote am Fusse eines Vulkans. Die landschaftsumgreifende Vulkanasche ist entstanden in den Vulkanausbrüchen im 18. und 19. Jahrhundert. Das ist sowohl für die Erdgeschichte als auch für die Labyrinthgeschichte ein junges Datum. Das Labyrinth in seiner einfachen Urform, wie wir sie hier gewählt haben, wurde in verschiedensten Kulturen schon viel länger als Lebensmodell geschaffen und gebraucht, so zum Beispiel rund ums Mittelmeer in Galizien, Sardinien, Val Camonica , Syrien, Algerien. Das Anwesen la madreperla auf dem wir das Labyrinth erstellen konnten, gehört zum Naturschutzgebiet (Biosphären-Reservat) der UNESCO und bietet einen eindrücklichen Weitblick auf die berühmten Feuerberge, gleichzeitig ist es mitten im riesengrossen Weinbaugebiet La Geria gelegen.

Labyrinth Lanzarote

Labyrinth Madreperla Lanzarote/E Foto © Margan Kalb

Landschaft und Landwirtschaft sind auf Lanzarote tiefgründig miteinander verbunden. Die Menschen haben gelernt, dass der Anbau von landwirtschaftlichen Produkten unter der vulkanischen Aschendecke einen erhöhten Nutzen bringt. Der Bau von dreiviertelrunden Steinmauern, welche die Anbauflächen vor dem Wind schützen, stiftet eine Insellandschaft von grosser Schönheit. Im 20.Jahrhundert haben einheimische, geniale Künstler die Kulturgestaltung der Bauern in die gesamte Bauweise von Lanzarote integriert: die Werte von Natur, Kultur und Kunst sind zusammengeführt worden als Leitmerkmal dieser archaischen Insel (bis heute auch für den Tourismus).

Labyrinth Lanzarote

Labyrinth Madreperla im Abendlicht Foto © Margan Kalb

Das Labyrinth ist vor einigen Jahrtausenden im Zusammenspiel von Umwelt und Mitwelt entstanden, in den Himmelsbeobachtungen mit Sonne, Mond, Sternen / den Jahreszeiten und Erdausrichtungen / den gemeinsamen Lebensbedingungen eines jeden einzelnen Wesens. Die Labyrinthe wurden geschaffen für das achtsame Gleichgewicht von Natur und Kultur, zum Schutze des Sich-findens in den immer wieder neuen Erfahrungen der Grundwerte auf dieser Erde.
Hier in dieser wachsamen Stille von Lanzarote gehört das Labyrinthbild wesensverbunden zur Lebens-Schönheit dieser Landschaft.
Reiseleitung: Mona Bienek, Margan Kalb und Gundula Harlan

www.la-madreperla.com


Herzlabyrinth am Strand von Palos Verdes, Kalifornien / USA

Bericht von Annemarie Rawlinson, November 2011

Labyrinth Palos Verdes

Foto © Annemarie Rawlinson

On Sept 20, 2008, about 25 volunteers installed a 30-foot heart-shaped labyrinth designed by Annemarie Rawlinson at a site that includes a Cretan rock labyrinth made of local rocks of various colors near Portuguese Bend. Completed in 3 1/2 hours, it was an incredible demonstration of "effortless effort."
To visit this labyrinth, take the community trail starting at "Ocean Trails" (Donald Trump's golf course) to the beach, turn right (north) and walk about 20 minutes. The site is situated south of the gated community of Portuguese Bend. Enjoy!

Dieses Labyrinth, dessen herzförmiges Muster von mir entworfen und mit 25 Voluntären 2008 gebaut wurde, befindet sich am Strand von Palos Verdes, in Kalifornien / USA und ist zugänglich über Donald Trump's Golfkurs. Eine 20 Minuten lange Wanderung am Strand entlang, Richtung Norden, führt zu einem magischen Platz, der sich südlich von der "gated community" Portguese Bend befindet. Ausser dem herzförmigen Labyrinth gibt es auch ein nach kretischem Muster gestaltetes Labyrinth, aus Steinen geschaffen, die sich am Strand finden lassen. Viele Besucher haben ihre eigenen Steinformationen hinzugefügt, von Friedenszeichen über Delphine und Schildkröten...
Wenn man diese Steinformationen zufällig entdeckt und sich fragt, wer all das geschaffen hat, ist es besonders eindrucksvoll, fast wie ein kleines Wunder!

Annemarie Rawlinson


7.5.2011 Welt-Labyrinth-Tag, Labyrinth im Moorlicht /BRD
Campemoor 28, 49434 Neuenkirchen-Vörden

Moorlichtlabyrinth

Foto: © Labyrinth im Moorlicht

"Etwas überraschend kam die Info von labyrinth-international.org in den Osterferien, dass es einen Welt-Labyrinth-Tag gibt. Ein Tag sozusagen, an dem sich auf der ganzen Welt Menschen um ihr Labyrinth kümmern und vielleicht kleine Aktionen zum Bekanntmachen starten.
Kurzum entschlossen wir uns: da machen wir auch etwas!
Es ist Frühling, wir haben keine Zeit, es gibt so viel anderes zu tun – und doch: nach der langen Winterperiode stellen wir fest, dass das Labyrinth aus dem Winterschlaf geholt werden muss. Auch ein Wald will gepflegt werden, die Wege sollten befreit werden von Ästen und Laub und Wildwuchs, der Eingang wäre netter, wenn Blumen einladen zum Erkunden und der Informationskasten sollte zeitgemäß auf den neuesten Stand gebracht werden usw. usw.
Etwas mühsam läuft die Werbecampagne an, aber irgendwann springt der Funken auf alle Beteiligten über. Krempeln wir mal wieder die Ärmel auf und machen wir mal was zusammen!
Und so kommt es dann, dass wir am Tag vorher die letzten Vorbereitungen treffen: Kuchen backen, Tische stellen, ein Informationszelt aufbauen usw. Normalerweise steht das ja nicht alles am Labyrinth-Eingang. Jeder kann jederzeit bei dem abseits gelegenen Eingang ohne Kontrolle eintreten, aber für diesen Anlass wollen wir „vor Ort“ sein, wollen unser Labyrinth in den Tagesmittelpunkt stellen, wollen gemeinsam über den Sinn der Anlage ein wenig kommunizieren und vor allem wollen wir einen schönen Tag erleben und den Alltag einfach mal nicht so wichtig sein lassen.
Und genau das geschah: Ein herrlicher Tag – blauer Himmel – frischer Wind – unglaublicher Sonnenschein! Geradezu ein Sommertag mit „Ausflugsfeeling“. Kuchen, Kaffee, Apfelsaft und für die Kinder eine Spaß-Informations-Ralley mit anschließendem Eisvergnügen. Hin und wieder zog eine kleine Gruppe von unseren Pferden mit Kindern auf dem Rücken die Spur des Labyrinthes nach, andere holten sich die nötigen Informationen aus dem Info-Kasten oder bei den anwesenden Menschen. Eine gute Chance, einmal mehr zu erfahren. Schnell stellte sich heraus, dass nicht nur die Kinder einmal animiert werden müssen, etwas genauer hin zu schauen, was es da denn alles zu erkunden und zu erfahren gibt. Z.B. wie viele Bäume wachsen denn da eigentlich? Wie viele Kehrtwendungen hat das Labyrinth und wo kann ich das ablesen und erfahren? Wo hängt das Insekten-Hotel und welche Form hat die Mitte, das Ziel, das Zentrum des Labyrinthes. Für die Kinder ist der Spaß am Suchen und das Eis am Ende wichtig, aber für die Erwachsenen kommen dann die intensiveren Fragen auf: aha, ein Lebensweg! Mein Lebensweg? Wo stehe ich denn auf dieser Lebensspur und wo stehen die Menschen, die mir wichtig sind? Sind sie immer so nah bei mir? Oder sind sie gerade einmal weit weg und mit ganz anderen Blickwinkeln beschäftigt? Was sagt mir das alles und welche Kraft kann ich aus diesen Erkenntnissen ziehen?
Nicht so sehr viele Menschen hatten heute Zeit, ins Labyrinth zu kommen. Aber die, die gekommen sind, genossen die Atmosphäre, das miteinander reden bei Kaffee und Kuchen und Eis,
einfach mal Zeit zu haben und dem Alltag ein Schnippchen zu schlagen!
Für uns war es ein erholsamer Tag, abseits von all dem, was uns ständig beschäftigt! Ein wundervoller Tag!"

Gudrun Dormann, Hof Moorlicht


Samstag: 7. Mai 2011, Welt Labyrinth Tag auf der Göscheneralp / CH
BergWasser Labyrith-Gabe des Herzens

Labyrinth Göscheneralp

Göscheneralp 7.5.2011 © humanity live, Heidi Gisler-Brun

"von Ferne den Ort wo das das BergWasser Labyrinth-Gabe des Herzens liegt betrachtet. ES fügt sich ein, ins Land ins Geschehen. Trockene Landschaftsbilder und sämtliche Bäche führen kein Wasser. Noch ist nicht aller alte Schnee in der Höhe oben am Berg geschmolzen, Lawinenniedergänge sind möglich.
Aktuelles: Die Bautätigkeiten für die Staudamm Erhöhung in der Göscheneralp sind im Moment gestoppt!
Die Strasse von Göschenen in die Göscheneralp ist bis kurz nach Gwüest jetzt offen.
Ab Juni ist der Labyrinth Platz u.a. am Wanderweg vom Gwüest Zeltplatz ausgehend Richtung Staudamm voraussichtlich gut erreichbar.
Der Aufenthalt am Ort geschieht auf eigene Verantwortung!"

Heidi Gisler-Brun

Standort und Wegbeschreibung Jäntenboden, 1600 m.ü.M.
Ab Göschenen mit Postauto oder mit dem Göscheneralptaxi bis Zeltplatz Göscheneralp, von dort ist das BergWasser Labyrinth in ca. 20 Minuten zu erreichen, indem man Richtung Naturstaudamm (quer, nach rechts ansteigend) spaziert.

beachten sie auch die beiden Berichte vom Sommer 2009 !

Labyrinth Göscheneralp

Labyrinth Göscheneralp 2009 Foto © Angelika Baumann


2010

Montag, 1. November, 2010, Kunstmuseum Luzern / CH
"Allerheiligen, im Zeichen des Labyrinths"

Eine (be)sinnliche Begegnung mit der Ausstellung "Lebenszeichen, altes Wissen in der zeitgenössischen Kunst" in Zusammenarbeit mit der "Woche der Religionen Luzern"

Lichterlabyrinth auf dem Europaplatz

live perfomance mit der Künstlerin Agnes Barmettler zusammen mit der Bevölkerung von Luzern.

Videoaufzeichnung

Lichterlabyrinth

Lichterlabyrinth vor dem Kunstmuseum Luzern 2010, Foto © Berta Barmettler


13. Oktober 2010 Internationaler Tag des Labyrinths

Am internationalen Tag des Labyrinths (18h Ortszeit) versammeln sich alle Interessierten auf einem Labyrinth ihrer Wahl. Sie gehen den Weg als Zeichen der Verbindung zur gemeinsamen Mutter, der Erde und zu allem, was auf ihr ist und von ihr lebt. Mit jedem Schritt, mit unseren Gedanken und Wünschen schicken wir rund um den Globus eine stärkende Energie für ein Wohlergehen im Gleichgewicht.

Labyrinthplatz im Zeughaushof Zürich / CH
Mittwoch, 13. Oktober, Internationaler Tag des Labyrinths
Zeit der Verbundenheit, 19:00 Feuerlabyrinth

Feuerlabyrinth

Zeichen der Verbundenheit, Araidnefadenfeuer Foto:© Sami Sabaana


2. bis 5. September, 2010
5. Internationaler Labyrinth Kongress in Euskirchen/BRD

Labyrinthkongress Euskirchen

5.Internationaler Labyrinth Kongress Euskirchen, Foto © Erwin Reissmann

"Mit dem Labyrinth das Leben feiern"

Der Kongress wurde von den Frauen von "Labyrinth Euskirchen eV" organisiert und stand unter der Schirmherrschaft von Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen.

Am Kongress wurde ein reiches Programm von Vorträgen, workshops, Exkursionen und von diversen kulturellen Anlässen angeboten. Das LVD Industriemuseum Schauplatz Euskirchen, eine ehemalige Spinnerei und Tuchfabrik, war ein wunderschöner Tagungsort, wo die Teilnehmenden bei guter Verpflegung und Unterkunft den Faden der Ariadne weiter spinnen konnten.

Festrede zur Eröffnung von Ilse Seifried

Beachten sie auch den Blog von Erwin Reissmann

Manifest für ein Lebenszeichen
von Bettina Melzer

"Labyrinthe sind lecker! Koste,
koste ihn aus diesen einzigartigen
Weg zu dir. Du musst nicht verSTEHEN,
nur GEHEN, GEHEN. GEH und dein
Standpunkt wird nie mehr derselbe sein. Lach
dich ins Labyrinth, sieh, wie der Weg sich
kringelt. Labyrinthe lügen nicht. Sie führen dich
nicht in die Irre. Im Labyrinth
haben alle Leute Recht. Es ist das Licht
am Ende des Tunnels. Ein Leerraum
der dich mit Wissen füllt. Das Labyrinth
lockert die Synapsen. GEH und du pendelst
der linearen Lebenslüge davon. Langsam
wird alles gleich gültig und du liest
in den Gesichtern: wer lächelt
statt zu toben ist ein Labyrinthliebhaber.
GEH und verSTEH die Botschaft
der Mitte: Leg Labyrinthe auf
die Leerstellen der Welt."

Labyrinthfigur

Nähren, eine Figur im Labyrinth Euskirchen, Foto (Ausschnitt) © Erwin Reissmann


Labyrinth des Frauenkollektivs Con-spirando in Santiago de Chile, Capacitar Chile. America Latina

Bericht von Judy Ress

The labyrinth is part of an educational project set up by Tremonhue , which has become an independant NGO.

Labyrinth in Chile

Foto © Labyrinth Centro Tremonhue/cl


"Our labyrinth is a copy of the labyrinth at Chartes. It was maticulously painted on the floor of our holistic health and spirituality center, Tremonhue (Tremonhue is a word in mapudungun, the language of our native Mapuche people, meaning place of healing). Our labyrinth is painted on knotty-pine would and when the sunlight shines on it, there is a special radiation and beauty revealed. Our workshops and retreats often end with an invitation to walk the laberinth. We invite women to dress in a ceremonial way and to use the labyrinth as an oracle, asking a question---and in the walking, one will find the answer. As they enter the labyrinth, we tell those walking that they are on a journey to the center of their soul, which is also the center of the universe. It is a very powerful experience....one feels the presence of the anscestors, of the many women and men who walked this path throughout the ages....
I hope this encourages your own commitment to walking the labyrinth for wisdom and counsel."


Pflanzenlabyrinth 6340 Baar /CH

Bericht von Waltraud Röth, Januar 2010

Labyrinth Baar

Foto © Reformierte Kirche Baar/Neuheim

Kinder als LabyrinthgärtnerInnen

"Vor einigen Jahren entstand als ökumenisches Projekt auf dem Areal des ehemaligen Friedhofes bei der reformierten Kirche in Baar, ein so genanntes Pflanzlabyrinth. Eine begeisterte Schar Erwachsener und eine Lehrerin mit Schulklasse gingen damals mit Eifer ans Werk. Ganz langsam entwickelte sich in der Folgezeit ein zögerliches und noch anfälliges Gartengebilde.

Die Lehrerin zog woanders hin, die Schüler blieben damit auch weg. Die frei gewordenen Pflanzenpflegeplätze gingen in andere Hände über. Einige Beteiligte hatten eigene Kinder, die an den jeweiligen gemeinsamen Arbeitstagen ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechenden Grosseinsatz leisteten und vom Rest der Gruppe echt bewundert und lautstark gelobt wurden. Manche Schubkarrenfuhre mit Kompost oder Rindenschnitzel für die Wege wollte da bewältigt sein. Beim anschliessenden gemeinsamen Mittagessen breitete sich regelmässig eine herrliche Mischung aus Müdigkeit, Hunger und Stolz aus. Stolz durften auch die Eltern haben, deren Sprösslinge so zugepackt hatten, eine gute und wertschätzende Beziehung zur Natur entwickelten und nun nach dem Essen wieder ihrem kindlichen, spielerischen Bewegungsdrang freien Lauf lassen konnten.

Alles unterliegt Veränderungen. Die beteiligten Kinder wuchsen mittlerweile in andere Lebensphasen mit neuen Schwerpunkten hinein. Wir Erwachsenen schieben die Schubkarren wieder selber.

Alessio

Alessio, Foto© Waltraud Röth

Plötzlich hatte ich aber im vergangenen Jahr einen neuen Nachbarn im Labyrinth, Alessio, 12 Jahre alt und ein junger Gärtner mit besonderer Begabung. Er wird an den gemeinsamen Arbeitstagen von seinem Vater begleitet, der beteuert gänzlich ohne Gartenkenntnisse zu sein. Alessio bezieht seine Liebe zum Gärtnern auf die Grossmutter in Italien, die in ihm den so genannt heiligen Funken entfacht haben muss. Aber der Papa ohne grünen Daumen möchte das Talent und die bereits enormen botanischen Kenntnisse seines Sohns sich in der Gartenlabyrinth-Gemeinschaft weiter entwickeln lassen. Die beiden sind mir schon richtig liebe Nachbarn geworden und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir uns wieder treffen. Alessio schreibt selber:

Seit fast zwei Jahren habe ich zwei Beete im Labyrinth. Ich habe sie von einer Freundin meiner Mutter übernommen. Gärtnern und Natur sind meine Hobbys. Am liebsten bin ich draussen an der frischen Luft. Mehrmals im Jahr treffen wir vom Labyrinth uns, um miteinander im Garten zu arbeiten. Danach essen wir zusammen etwas Feines. Das finde ich immer super.

Oskar und Leon

Oskar und Leon, Foto© Waltraud Röth

Etwas ganz Aussergewöhnliches erlebte ich aber im letzten Frühling. Es läutete an meiner Wohnungstür und zwei Buben im Einschulungsalter aus der Nachbarschaft standen da und wollten wissen, ob ich ihnen zeigen könne, was es im Garten noch zu arbeiten gäbe. Ich kannte die beiden Freunde und ahnte schon eine Geschichte. Aber mit dem nun Folgenden hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Wir gingen zusammen ins nur wenige Minuten entfernt liegende Labyrinth. Ich erklärte ihnen unterwegs, dass die einzelnen Abschnitte in der Obhut von einzelnen Leuten liegen, dass sie auf meiner Parzelle aber durchaus mithelfen könnten.
Aber nichts da!
Vor Ort angekommen zeigte mir jeder von ihnen seinen eigenen Garten. Und beim genauen Hinsehen waren da frisch gepflanzte Blumen, schöne Auslegemuster von Steinen, Spuren von Umgegrabenem und unübersehbar die beiden strahlenden Gesichter von Oscar und Leon zu sehen. Sie hatten sich, jeder für sich, einen sie ansprechenden Garten ausgesucht und sich frisch an die Arbeit gemacht. Und das auf allerliebste Weise!
Hm, mir blieb nun die Aufgabe ihnen beizubringen, dass da ein kleiner Grenzübertritt vorlag. Sie hatten wohl mich und andere öfters bei der Gartenarbeit gesehen. Jedenfalls waren sie so angetan und entschlossen sich auch zu gärtnern. Ihre Überzeugung und ihr offensichtlich botanisches Interesse war das Gebot der Stunde. Hier standen zwei Kinder vor mir, die bemerkt hatten, dass Kräuter und Blumen in der Erde wachsen, dass menschliches Zutun gedeihlich sein kann, dass die lebendige Natur etwas Bereicherndes ist und die offenbar auch bereit waren, das ihrige dazu zu tun.
Dass dies alles fast inmitten einer Hundert-Familien-Überbauung stattfand, hatte natürlich besondere Bedeutung.
Also ging ich mit ihnen beiden zu deren Eltern und erklärte die organisatorischen Strukturen des Labyrinths und meine Bereitschaft für die Jungs ein Plätzchen dort zu ergattern. Die Eltern mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen im Bereich Garten und Natur erkannten die Situation aber gut und siehe da, beim nächsten gemeinsamen Arbeitstag erschienen kleine selbstbewusste und entschlossene Gärtner, inzwischen noch durch eine Schwester Vanesa verstärkt, mit Vater oder Mutter als Assistent oder Assistentin und bearbeiteten mit Hingabe ihre inzwischen regulär zugeteilten Parzellen.

Vanessa

Vanesa Foto© Waltraud Röth

Wenige Tage später kam Leon mit einer frisch bei sich ausgegrabenen Erdbeerstaude an und wollte sie mir schenken. Die Rührung über solch eine spontane Liebeserklärung machte mich fast sprachlos. Ich konnte ihm dann aber erklären, dass seine Mutter ihm diese Pflanzen sicher extra gekauft habe und er mir dann im Sommer doch besser eine feine reife Erdbeere schenken könne. Damit war er einverstanden und setzte die Pflanze wieder in seinen Garten zurück. Mit den Schnecken allerdings hatten wir beide nicht gerechnet.

Ich selbst versäume nur selten den Besuch der Gärtlein der Kinder, wenn ich im Labyrinth bin, denn da gibt es immer Überraschendes zu sehen und Liebevolles zu bestaunen. Wir schenken uns auch gegenseitig Ableger, Samen usw. und über den Garten hinaus blüht eine wunderschöne Freundschaft.
Was kann einem Labyrinth schöneres blühen als das Dabeisein von Kindern ?"


2009

Labyrinth auf dem Marktplatz Effretikon / CH

Am 26. September 2009 wurde der Marktplatz Effretikon festlich eingeweiht. Das neu gepflästerte Labyrinth, bildet nun die Eingangspforte zum Platz.

Am Internationalen Tag des Labyrinths, 13. Oktober 2009 wurde das Labyrinth auf dem Marktplatz bei einem Einweihungsfest mit vielen Lichtern feierlich eröffnet.

Labyrinth Effretikon

Foto:© Hanna Ley

Ein labyrinthisches Um-Weg-Wunder auf dem Märtplatz Effretikon / ZH

von Hanna Ley Bachmann

"Anlass und Auftakt zum Labyrinth auf dem Marktplatz war der nationale Tag des Frauenstreiks am 14. Juni 1991. Frühmorgens setzten die Frauen ein Zeichen und malten in die Mitte des Marktplatzes mit weisser Farbe ein Labyrinth. Ihre Trommeln, riefen mittags Frauen und Kinder zum Picknick auf den Platz. Am Abend tanzten sie zu Musik im Kreis. Mit Ansprachen gaben sie ihrer Solidarität mit andern Frauen Ausdruck und forderten die Umsetzung des Gleichstellungsartikels.

Labyrinth Effretikon

Foto: © Berta Barmettler

Die Bitte für ein bleibendes Labyrinth, mit Steinen in den Boden gelegt, wurde vom Stadtrat abgelehnt, als zu teuer eingestuft. Als gemaltes Zeichen wurde es bewilligt. Alljährlich frischten einige Frauen das Labyrinth auf, das zum Herzstück des Platzes wurde, ein Ort von Marktleben mit Ständen, von Begegnungen und politischen Aktionen. So z.B. von Frauen organisierte Veranstaltungen 1993 zum Thema Wasser oder zugunsten eines Familienzentrums in Illnau-Effretikon und der nationalen Mutterschaftsversicherung. Alljährlich leuchten am 1. Adventssonntag die Caritas-Lichter auf dem Labyrinth.

2008 mussten das Labyrinth und die grosse Linde auf dem Märtplatz weichen. Der ganze Platz wurde neu konzipiert, rollstuhlgängig gemacht, in Anlehnung an den Platz von Siena.
Was nun mit dem Labyrinth? Nach Rücksprache mit dem Vorsteher des Tiefbauamtes von Illnau-Effretikon, versprach dieser vorsichtig, sich für das Labyrinth einzusetzen. Würde es gelingen auch den Landschaftsarchitekten dafür zu begeistern? Da kein direktes Gespräch erwünscht war, stellten wir eine kleine Dokumentation zusammen mit der Bitte, den Labyrinthwunsch von Anfang an in die Planung einzubeziehen. Monate des Schweigens folgten….Doch wir glaubten an die Kraft des Labyrinths und dass Umwege zum Ziel führen, wenn die MITTE nicht aus den Augen verloren wird.

Im Mai 2009 tauchten die portugiesischen Pflastermeister auf. Wir beobachteten das Geschehen, mischten uns spontan in Gespräche der Gestalter ein, argumentieren, erklärten und beharrten auf dem richtigen Labyrinth, das beinahe zu einem Irrgarten verkommen wäre. 2 Monate vor Eröffnung des Platzes wurden alle falsch gelegten Steine wieder herausgenommen und der vermisste Abschlussrand gelegt. Ein labyrinthisches Um-Weg-Wunder !

Das Labyrinth, zwischen dem wunderschönen Garten von Marilen Jucker und dem Jugendhaus gelegen, sendet jetzt vom Eingang her seine Strahlen über den ganzen Platz. Uns gefällt die Symbolik: bevor der Marktplatz sich öffnet und mit all seinen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten lockt, lädt das kleine Labyrinth ein zum nachdenklichen Verweilen."

Lesen Sie weiter unten auch den Bericht 2008 von Berta Barmettler
"Das kleine Mädchen und der Anfang zum Weg für den Frieden"


BergWasser Labyrinth auf der Göscheneralp

2 Berichte, Ende Sommer 2009

Labyrinth Göscheralp

im August 2009, Foto:© Angelika Baumann

"So wie der Dammagletscher dahinschmilzt, so geht auch das schöne Steinlabyrinth den Weg des Vergänglichen. Bei meinem letzten Besuch vor drei Wochen sah ich Baumaschinen in der Nähe stehen und eine Hinweisnotiz, dass es nicht mehr so ist wie von Anfang an. Ich glaube, nur noch in dieser Saison kann man es besuchen, im nächsten Jahr ist es endgültig weg."
Angelika Baumann

BergWasser Labyrinth - Gabe des Herzens
Unterwegs im lebendigen Geheimnis

"präsenz im heute
feiern in verbundenheit
raum und ganzheit
ankommen jeden augenblick
gehütet durch behütet
vertrauen aus geschenk
ruhen im wissen
gewickelt voll geheimnisse
aufgerolltes göttinnen mysterium "

Heidi Gisler-Brun

Labyrinth Göscheneralp

Foto:© Sandra Gisler

"In der Göscheneralp, wo das BergWasser Labyrinth 7 Jahre wirken, seine Herz- und Naturnähe ausstrahlen durfte, sind unangemeldet erste Bautätigkeiten schnell getätigt worden. Ab 2011 ist eine Staudamm Erhöhung geplant, die Bautätigkeiten am Platz dauern 3 Jahre.
In Erahnung um das Geheimnis Leben und aus Verantwortung zum Handwerk wurden innere und äussere Verwandlungen am Standort erforderlich. Heute murmelt „es“ am Platz in verändert ausstrahlenden Weisen. Ein achtsames Unterwegs-sein ist hier wie überall gefordert.
In labyrinthischer Verbundenheit, grüssen in der Zeit zur Herbst Tag- und Nachtgleiche 2009 "

Heidi Gisler-Brun und Familie


Eröffnungsfeier des Baumlabyrinths im Moorlicht

Samstag, 19.09.09, ab 11 Uhr,

Campemoor 28, 49434 Neuenkirchen Vörden / BRD

Moorlicht-Labyrinth

Foto:© Labyrinth im Moorlicht

Unser Baumlabyrinth geplant von Lothar Bracht und Gudrun Dormann wurde dieses Wochenende eingeweiht. Es ist das größte Baumlabyrinth in Deutschland.
Die Einweihung fand statt direkt am Labyrinth mit der Schauspielerin Janette Rauch.
Wir haben den ganzen Tag über gefeiert, mit verschiedensten Aktivitäten in und am Labyrinth.
- Labyrinth erkunden, laufen, Klangspiele, Begegnungen, Essen, Gespräche, Informationen, Erlebnisse, Ausstellung und mit einem Vortrag zum Thema Labyrinth von Lothar Bracht. ( Architekt und Initiator)
Zum Abschluss gab es einen Tanz ins Labyrinth mit Musik begleitet.

www.labyrinth-moorlicht.de


26. Juni bis 19. Juli 2009 Labyrinthwochen Wetzlar

In der Colchesteranlage Wetzlar fanden nun schon zum neunten Mal Labyrinthwochen statt. Seit Sommer 2003 gibt es dort ein bleibendes Labyrinth. Der Labyrinthplatz ist ein Ort für Aus­tausch und Gespräche geworden, ein Ort, an dem Frauenkultur und Frauengeschichte sichtbar werden, ein Ort für Ver­anstaltungen und Begegnungen und ein Ort zum Feiern.

Veranstalterinnen: Labyrinth-Projekt-Wetzlar e.V. in Zu­sammenarbeit mit dem Frauenbüro und der Volkshochschule der Stadt Wetzlar.
Schirmherrin der Labyrinthwochen 2009 ist Frau Gundi Wittmann-Dette.

Labyrinthwochen Wetzlar

Labyrinth Tanz beim Eröffnungsfest © Kirdorf-Wetzlar@t-online.de


19. Juni 2009, 13 Jahre Labyrinth Uster / CH

Labyrinth Uster

Foto: © Labyrinthplatz Uster

"Dreizehn Jahre ist es her, dass Frauen der Gruppe Feministischen Theologie in Uster ein Wiesenlabyrinth in die Welt gerufen haben. Das Labyrinth liegt idyllisch in einem Park bei der Villa am Aabach. Von hohen Bäumen umringt, mitten in Uster, in unmittelbarer Nähe plätschert ein Bach.
Trotz strömendem Regen und Kälte trafen wir uns am 19. Juni um das dreizehnjährige Bestehen zu feiern. Wir schmückten das Geburtstagslabyrinth auf unserem Weg zur Mitte mit allerlei Blumen und Ähren. Mit einer Girlande, geknüpft aus roten Bändern, Wollfäden und Rosen, weihten wir anschliessend eine nigelnagelneue Informationstafel ein.
Sabine Furrer und Ursula Düblin rundeten die Feier mit ihren Violinen musikalisch ab.

Wir haben uns sehr über die vielen Glückwünsche gefreut und hoffen, dass uns das Labyrinth in Uster noch viele weitere Jahre erhalten bleibt.
im Namen aller uns unterstützenden Frauen vom Labyrinth Uster "
Sandra Stopponi und Regula Brändli


13. Juni 2009, Jubiläumsfeier 7 Jahre Labyrinth Basel

Labyrinth Basel

Labyrinth Basel,Foto: © Angelika Baumann

zu Gast im Labyrinth von Basel

"Liebe Mit-Labyrinth-Frauen und Männer. Es ist so beglückend zu sehen, dass es überall ums Gleiche geht.....
Die Welt und wir, die Mitte und wir, hin und her, hoch und runter, hell und dunkel, auf und ab.
In Basel im wahrsten Sinne, hoch über der Stadt. Zwischen den beiden blühenden Linden, im schützenden Schatten der Kirche St. Leonhard. Da muss es einem doch wohl sein. Und dazu, die Basler Gastfreundschaft und Offenheit ist sprichwörtlich. Ganz herzlichen Dank.
Ich muss ab und zu mal nach Basel, da werde ich von jetzt an immer einen Umgang durchs Labyrinth machen, es liegt wirklich sooooooooo zentral.
Herzlichst grüsst vom Labyrinth Thalwil am Zürichsee an die Rheinstadt"
Angelika Baumann

zu Gast waren auch Vetreterinnen vom Labyrintplatz Zürich und vom Labyrinth in Wölflinswil

Der feierliche Gang durchs Labyrinth wurde durch das Tanzlied "Tapuat", im Rhythmus 7&4, musikalisch begleitet von Franziska Gohl, Ange Tannermann und Karin Bucher.


Le Tombe Labyrinthos, Podere Albe/ I - 58053 Roccalbegna / GR

Bericht, Juni 2009, von Zoltán Ludwig Kruse

Labyrinth Le Tombe

© Z. L. K. Le Tombe Labyrinthos bei Sonnenaufgang im Hochsommer

Kurze Beschreibung zum Labyrinthos von Le Tombe und seinen Besonderheiten

Das Labyrinthos von Le Tombe (“Die Gräber“) – so lautet die Standortbezeichnung - wurde von mir im März - April – Mai 2003 aus örtlichen Natursteinen gebaut und eingeweiht. Sein Anlegen war für mich in der Zeit der Ausformulierung meines 2005 veröffentlichten Buches „Labyrinthos Wortkernschichtung“ (Literaturliste) eine sehr wichtige, notwendige, erdende Erfahrung. Das Le Tombe Labyrinthos ist vom ursprünglichen, 7 Umgänge aufweisenden Typus. Es steht in direkter Beziehung zu den heiligen Bergen Monte Labbro und Monte Canino, der dreifachgewölbte in Richtung Südosten, in dessen Nähe das me?er/etruskische, unterirdische Labyrinthos La Cuccumella von Vulci sich befindet. Gleichwohl zu allen anderen sakralen Bauten der Umgebung, wie die me?er/etruskischen Hohlwege des Gebietes Sovana – Sorano - Pitigliano. Eine weitere Verbindung besteht zum Skulpturengarten „Il Giardino“ des Daniel Spoerri in Seggiano, und darin speziell zum „Labyrintischen Mauerweg“. Und natürlich auch zu allen bestehenden ursprünglichen Labyrinthos in der Welt.

Natursteine, unsere vertrauten Materialien für architektonische Bauten, aber auch gut gebrannte Backsteine, haben zwei Grundeigenschaften: sie empfangen und speichern Strahlungsenergie. Sie sind regelrechte schwingende Kollektoren kosmischer Strahlungskraft. Die Besonderheit und Heiligkeit des Monte Labbro beruht auf dieser natürlichen, konkreten Gegebenheit. Der pulsierende Feuer/Für-Berg mit der Form einer Pyramide oder einer landschaftlichen, nährenden Brust, ist eine waagerechte Schichtung von Abermillionen schwingender Kalksteinplatten. Allesamt, in der spezifischen konisch-konzentrischen, zum Himmel sanft zugespitzten Form, empfangen und speichern sie die himmlischen Strahlungen, strömen diese aus und durch die ausgewogene, beständige Strömung von Schwingungskraft beleben und energetisieren sie die nahe und weitere Umgebung.

Labyrinth Le Tombe

© Z. L. K. Le Tombe Labyrinthos kurz vor Sonnenaufgang

Den Eingang des Le Tombe Labyrinthos habe ich nach Osten ausgerichtet, er ist also im wahren Sinne des Wortes „orientiert“. Jeder gesetzte Naturstein ist von mir beim Anlegen der Struktur besprochen, behaucht worden; mit einem jeweiligen Wortklang aus den 15 urwortkerneigenen Wortklangsphären des Labyrinthos-Schlüsselbundes. Dies stellt eine qualitative Besonderheit des Le Tombe Labyrinthos dar. Ausgegangen bin ich vom heiligen MYS – TER – UM Zeichen, das die Sendung Das Andere - zweigt ab - in der Mutter offenbart und aus Gleichschenkeligem Kreuz mit 4 Winkelzeichen und Punkten im Quadrat besteht. Danach baute ich die Anlage von innen nach außen ausdehnend, Bogen um Bogen legend, bis zu ihrer Vollendung.
Dieses archaische, die Kontinuität des menschlichen Lebens ausdrückende Symbolzeichen, das die Große Mutter in ihrer Eigenschaft von Lebensspenderin zum Ausdruck bringt, ist im alten Europa bereits seit etwa 7000 Jahren in Verwendung. Dank seiner innewohnenden, wundersamen spiegelsymmetrischen Ordnung, die das Innenohr-labyrinth-interne Gleichgewichtsorgan der darin schreitenden Person konkret stimuliert, dient mir/uns das Labyrinthos von Le Tombe zur Harmonisierung, Balancierung, Auditions- und Visions-Suche und –Findung, ja, zur Selbstfindung. Seine Wirkung wird von uns empfangen während des Begehens durch Resonanz.
Die Befreiung des Blickes, das Erleben der lebendigen Stille bei aufmerksamem Hören wie auch das Durchmessen des Gehstromalternators als Hörerfahrung werden darin gleichwohl geübt.
Das Le Tombe Labyrinthos steht auf unserem Hofgelände und auf Voranmeldung ist es auch für Gäste zugänglich. Im Sommer wird es vorwiegend von Menschen benutzt, die auf unserem Gelände sich der Erfahrung der Visions-Suche widmen. Diese Wochen sind dann Klausurzeiten.
Unsere innige Freundschaft zu Selma Sevenhuijsen war die Grundlage auf der eine fruchtbare Zusammenarbeit heranwachsen konnte. In den vergangenen Jahren zelebrierten wir gemeinsam mit Ihren Gruppen, jeweils im September, einen Lanyrinthos-Erfahrungstag. Begeisterung erfüllte unsere Herzen!

Wegbeschreibung zu dem Hof Albe (Kurzform von Alberese) und dem Le Tombe Labyrinthos

Vom Amiataort Arcidosso ist die Straße nach Roccalbegna zu fahren. Von hier aus ist die Straße bis zum Dorf S. Caterina weiterzufahren. Kurz nach dem Ortsschild, an der einzigen Hauptkreuzung des Dorfes, biegt man nach Rechts ab, dem braunen Hinweisschild „Cappella di S. Caterina delle Ruote“ folgend. Auf dieser ansteigenden Straße fahrend kommt man zu der „Contrada La Croce“ genannten Häusergruppe. Weiter geradeaus fahrend, nach einem gut ½ km langen betonierten Straßenstück, gelangt man an eine Straßengabelung. Die Quelltränke „Fonte Giannella“ liegt hier, etwas erhöht, auf der linken Seite. Von hier aus dem kleinen, handgefertigten Hinweisschild „Monte Labbro“ nach links folgend, die ansteigende Schotterstraße für 2 km entlang fahren. Sodann das erreichte graue Eisenwellentor auf der rechten Seite öffnen, hineinfahren oder gehen und der privaten Schotterstraße ohne abzubiegen folgen (ca. 1400 m). Sie führt zum Hof Albe. Von hier aus geht es dann zum Le Tombe Labyrinthos hinauf."


Labyrinth in Formentera /Baleares/E

Bericht, Frühling 2009, aus Angaben von Viola R. Egger

"Que alimentamos en nuestro interior que crece,
es una ley de naturaleza eterna.

womit wir uns nähren das wächst,
das ist ein ewiges Naturgesetz." (Goethe)

Labyrinth Formentera

Foto © Viola R. Egger

das Labyrinth bewohnen wie ein Haus
an den Wänden
Bilder
Sonne Mittag und Nacht

das Labyrinth bewohnen wie ein Haus
auf dem Bauland
der Stille


Ein temporäres Labyrinth auf dem Domplatz von Magdeburg/BRD

Für die Eröffnung des Domjubiläums am 24. April 2009 wurde ein begehbares Labyrinth gelegt.
mehr dazu auf dem blog von Erwin Reissmann, 28. April 2009

Labyrinth Magdeburg

Labyrinth auf dem Domplatz Magdeburg, Foto: © Erwin Reissmann


2008

Irgendwo auf der Erde geht jemand durch ein Labyrinth. Sie, er entfacht und erlebt die Verbindung zu allem, was ist.

Das Feuer auf dem Labyrinthplatz Zürich, das wir Frauen jedes Jahr am "Internationalen Tag des Labyrinths" (13. Oktober) entzünden, ist auch ein Zeichen für den energetischen Ariadnefaden zwischen allen Labyrinth Orten.

Feuerlabyrinth

"Internationaler Tag des Labyrinths" 13.10.08 Labyrinthplatz Zürich, foto © Sami Sabaana


Labyrinthe in Palästina

Sumaya Farhat-Naser und Christa Wendling gründen Labyrinthe als Lernorte für gewaltfreie Kommunikation

aus einem Brief von Sumaya Farhad-Naser

"Am 10. und 11. Oktober 2008, sind zwei Labyrinthe, nördlich und südlich von Jerusalem, in Birzeit und in der Talitha Kumi-Schule in Beit Jala, angelegt worden. Ziel ist, ein Gestaltungsraum für gewaltfreie Kommunikation und Friedenserziehung zu schaffen: Begegnen, Orientieren, Glauben und Hoffen.

Labyrinth Talita Kumi

Labyrinth Talita Kumi in Beit Jala, Palästina

Sumaya Farhat-Naser und Christa Wendling überlegten, planten, zeichneten und legten die bunten Bänder auf den Boden des Weinbergs, und am nächsten Tag unter den Bäumen im Wäldchen der Talitha Kumi-Schule. 50 Schülerinnen und Schüler, die Bedeutung, Sinn und praktische Anwendung des Labyrinths in ihrem Seminar der Friedenserziehung lernten, beteiligten sich gespannt und voller Freude.

Die deutsche Musikgruppe aus Kastellaun, “ No Limits“ mit 38 deutschen Jugendlichen, präsentierte zusammen mit TalithaKumi-Schüler-Chor ein Konzert, mit dem Motto: Musik verbindet.
Sie begleiteten mit Musik und Gesang, die Entstehung des Labyrinths.

Wir begannen mit einem Entspannungsritual,
wir sagten und zeigten mit den Händen:

*Ich streichle mein Gemüt
Hebe meine Hände........

*Ich grüsse die Wolken

*Ich lüfte meine Gedanken
Und stelle sie in eine Reihe.......

*Ich horche auf mein Herz
Und lasse Stille kommen

*Ich ermuntere meine Ohren
und warne meine Zunge!

*Ich schüttele meinen Kopf,
strecke meine Knie,
stehe auf meinen Füssen.

*So gehe ich in den Tag hinein.

Nacheinander, betraten alle die Muster des Labyrinths. Die Einweihung begann mit dem Lied:

Let there be hope, let there be helping hands, don´t let despair carry the day.
Let´s pry for love, let´s pray for confidence, let there be hope on our way.

Hofft und helft! Lasst die Verzweiflung nicht siegen.
Lasst uns für Liebe und Vertrauen beten, lasst uns Hoffnung haben auf unserem Weg.
(Text,Melodie Andreas Lettau)

Mit Gesang und Gitarrenbegleitung begingen die vielen jungen Leute die Gänge des Labyrinths. Es war ein gespanntes Gehen, mal Eilen, ein besinnender Halt, ein entspanntes Sitzen auf der Bank, eine freudige Begegnung, ein nettes Lächeln, vorsichtiges Berühren, Anfassen, und singend, lächelnd in die Augen schauen.
In der Mitte angekommen, tönte das Singen noch stärker und schöner. Es hallte im Wäldchen. Es war einfach schön!"

Lesen Sie auch "Choose life!", von Deb Reich / Abu Gosch, Israel/Palästina, am Ende dieser Seite.


13. Oktober "Internationaler Tag des Labyrinths" 2008

Heilpraktikerschule Naturheilbund-Gesundheit Halle / BRD

Im Rahmen eines Workshops wurde aus Herbstblättern ein Labyrinth gestaltet.
Bilder eines Teilnehmers.

"Das grösste Geschenk war der Vollmond, der genau über dem Ein-Ausgang des langen Labyrinthteiles stand. Absolut perfekt! In einem halben Jahr werde ich weiterbauen. In abstrakter Verbundenheit. " (Mira Löwenzahn)

labyrinth-international.org wünscht der Bevölkerung von Halle, dass die Stadt auf dieser Wiese ein bleibendes Labyrinth bekommt!

Frauenbildungs-Zentrum Dresden / BRD

"Wir haben den "Internationalen Tag des Labyrinths" mit einer kleinen Frauengruppe im Schlosspark Püchau gefeiert. Dort hat eine Kollegin Anfang des Jahres ein Labyrinth entdeckt. Wir haben es sozusagen eingebunden ins große Netzwerk der Labyrinthe.

Labyrinth Püchau

Labyrinth im Schlosspark Püchau Foto. © Bettina Melzer


Am 14. Oktober 2008 hatten wir anlässlich 10 Jahre Labyrinthprojekt Dresden ein "Labyrinththeater". Die Theatergruppe des Frauenbildungszentrums Dresden spielte zum Thema: "Ich finde mich immer wieder neu"
Es war wunderbar, die Frauen agieren zu sehen." (Bettina Melzer)


Labyrinth auf dem Marktplatz Effretikon / ZH / CH 2008
"Das kleine Mädchen und der Anfang zum Weg für den Frieden"

von Berta Barmettler

Labyrinth Effretikon

Labyrinth Effretikon © Berta Barmettler

"In unserer kleineren Stadt werden Spiele für den Frieden angeboten. Eine tolle Idee. Verschiedene Menschen denken sich ihren Beitrag dazu aus. Einige Männer und Frauen wählen das Labyrinth mitten auf dem Marktplatz aus, um darauf ein Jurte aufzustellen und darin Geschichten zu erzählen.

Das Gerippe der Jurte wird auf die äusserste Linie des Labyrinthes gestellt. Es passt genau. Nur, warum so? denkt das kleine Mädchen, das dem Treiben zu schaut. Die Tür, die Einlass ins Innere der Jurte geben soll, stimmt mit dem Eingang ins Labyrinth nicht überein. Es macht die Männer und Frauen auf den Fehler aufmerksam. Doch sie hören nicht wirklich zu. Sie finden es unwichtig, was ihnen das kleine Mädchen zu sagen hat.
Entmutigt verlässt das kleine Mädchen den Ort des Geschehens. Wenig später werden die Erbauer auch noch von einer Frau auf den versperrten Eingang hingewiesen. Doch diese sagen nur. "Das geht jetzt nicht mehr, wir sind schon zu weit. Wir müssten alles noch einmal von vorne anfangen."
Sie haben ihre liebe Mühe diese Jurte wirklich zum Stehen zu bringen. Es will einfach nicht richtig funktionieren.

Ob später auf diesem labyrinthischen Platz wirklich Geschichten erzählt wurden, weiss ich nicht.
Das kleine Mädchen jedoch hat es gewusst: Um wirklich ins Innere einer Sache zu kommen, braucht es einen Weg und den richtigen Eingang dazu. Dieser ist doch beim Labyrinth klar zu sehen, auf dem Boden aufgezeichnet. Die Erwachsenen hätten nur genau hinschauen sollen.
Ich hoffe, das achtlose Übersehen und Überhören hat dem Spiel für den Frieden nicht geschadet. Ich glaube nämlich, um Frieden zu schliessen, braucht es Achtsamkeit und einen richtigen Anfang. Ein versperrter Eingang lässt uns im Kreise drehen."


Vom 10. bis 13. Juli 2008 wurde in Desden/ BRD
der 4. Internationale Labyrinth Kongress durchgeführt.

Archiv / Kongresse
beachten Sie auch die Einträge auf www.blog.mymaze.de/


Labyrinth Performance im Klosterhof von Santa María la Real, in Aguilar de Campoo / Spanien am 21. Juni 2008

zum "Tag der Interkulturalität"

Labyrinth Aguilar de Campo

© amilde@andreamilde.com

"In der zweiwöchigen Vorbereitungszeit haben wir aus violettem Baumwollstoff 750 Säckchen genäht, die an Ort von der teilnehmenden Bevölkerung mit Sand und guten Wünschen für die Erde gefüllt werden sollten, um dann gemeinsam daraus die Labyrinth Struktur zu legen. Unsere Gedanken zum Labyrinth haben wir in 8 verschiedenen Sprachen (Chinesisch, Rumänisch, Finnisch, Portugiesisch, Italienisch, Deutsch, Arabisch und Spanisch) über die gesamte Weglänge verteilt auf den Boden geschrieben. Der gemeinsame Labyrinth Gang wurde zu einer Reise durch viele Länder und Kulturen.
Unsere Aktion war ein erster Schritt auf einem langen Weg, ein Annäherungsprozess ans Labyrinth. Die Erfahrung war sehr intensiv.
Wir stehen am Anfang eines neuen Weges. Einige von uns haben beschlossen, den Gedanken eines öffentlichen Frauenplatzes weiterzutragen. Vielleicht gelingt es uns irgendwann, ein bleibendes , begehbares Labyrinth zu bauen, das uns verbindet untereinander, als Gemeinschaft unseres Ortes und darüber hinaus mit andern Frauen und Labyrinthplätzen an andern Orten unseres Planeten."

Ausschnitte aus einem Brief von Andrea Milde aus Puentetoma-Palencia, Spanien
www.andreamilde.com


Labyrinth Thalwil / ZH

Juni 2008, jetzt haben wir einen Brunnen

Brunnen Thalwil

Wasser und Garten als Lebenselemente gehören unzertrennlich zusammen, auch wenn an manchen Orten das Wasser weit her geholt werden muss. Im Thalwiler Labyrinth fliesst es seit wenigen Tagen grosszügig in den kleinen Brunnen, eine kostbare Erfahrung!

Diese Tatsache erinnert gleichzeitig an Brunnen und Quellen auf der ganzen Welt. Seit Menschengedenken sind diese Orte elementar lebensspendend für die Erhaltung der Gemeinschaft, wegen des Wassers und im Sinne der Begegnungen. Darum entstehen heute rund um die Labyrinthe bewegte und bewegende Geschichten mit vergleichenden Gedanken und Bildern zu Wasser, Brunnen und Quellen. Auch diese feinen Eigenheiten des Labyrinths erkennen wir manchmal erst nach einer gewissen Zeit des Wünschens und Begehrens.

Labyrinth Thalwil

Am 21.Juni 2007 fand zum 10 jährigen Bestehen des Labyrinthes von Thalwil ein beglückender Abend statt, für den "Paradiesgartens" dieses Ortes, wie vorgängig in der Zeitung zu lesen war. Das überraschend schöne Wetter, die farbigen Bänder für die Wünsche, die Stille der Umgebung und der gemeinsame Gang durch das Labyrinth versetzten die Anwesenden von nah und fern in eine heitere Stimmung.

Kontakt: angelikabaumann@swissonline.ch


2007

Labyrinth auf dem Petersberg Erfurt / BRD

Der Petersberg ist ein besonderer Ort, ein Kulthügel mitten in der kunsthistorisch reichen, ehemaligen Kaufmannsstadt Erfurt. Geprägt durch die Jahrhunderte als Kloster, Festungsberg und Zitadelle.

Labyrinth Erfurt

Internationaler Labyrinth-Tag 13. Oktober 2007

Als Zeichen der Vernetzung öffneten wir uns zunächst den heimatlichen Labyrinthen in Steigra, Graitschen, Helfta und Dresden.
Wir standen um die Mitte, wo unsere Sonnenblume mit einem Feuerritual dem Himmel zurück gegeben wurde. Zu unserm Gesang mischten sich um 18 Uhr die Glocken unserer Stadt. Wir erreichten einen warmen Erdenklang und fühlten uns reich in der Verbindung mit andern Labyrinthplätzen. Nach der Taichi Übung Harmonie der Erde umrundeten wir das Feuer und wurden darauf schmerzlich an den Ort des Geschehens erinnert und von der Vergangenheit eingeholt.
DasPetersbergregiment marschierte in historischem Gewand laut kommandierend an uns vorüber, eine Frau zog mit schleppendem Gang eine Kanone hinter sich her, die dann mit erheblichem Gebrüll angzündet wurde. So endete unser internationaler Labyrinth-Tag laut vernehmbar nicht ganz freiwillig.
An unseren Bericht wollen wir Wünsche und Energien anbinden und wir danken für die Kraft, die uns auch schon von andern Labyrinth Orten erreicht hat.

Vorläufige Kontaktadresse: estherminckwitz@yahoo.de

Esther Minckwitz, Dammweg 1a, 99084 Erfurt, Telefon: 0361 / 225 41 44


"la.wendling-labyrinth" D-56288 Kastellaun / BRD

Labyrinth Kastellaun

Gemeinsam mit meiner Familie, Freundinnen, Freunden und vielen Helfern haben wir das Labyrinth nach dem Vorbild von Ravenna im Oktober 2005 angelegt, am Sulzmüllerweg, neben dem Parkplatz am Friedhof.
Da ich blau über alles liebe und auch den Duft von Lavendel sehr mag, habe ich Lavendel für die Bepflanzung ausgewählt, als Symbol für Reinheit, klares Leben oder Erinnerung. In der Mitte haben wir einen Apfelbaum gepflanzt. Er strebt zum Himmel und ist Symbol der Hoffnung.
Ich wünsche mir, dass viele Menschen den Weg des Labyrinths gehen und beim Durchschreiten zur Meditation, zum Singen oder Tanzen angeregt werden. Der Lavendelduft hat die seltene Eigenschaft zu entspannen und zugleich anzuregen, was ein Gefühl der Harmonie vermittelt.
Durch die Nähe zum Friedhof ist das Labyrinth auch besonders für Trauernde geeignet.
Gerne begleite ich Sie mit ihren Wünschen durch das Labyrinth
Christa Wendling

http://www.labyrinth-kastellaun.de/

la.wendling@christa-wendling.de


Labyrinth Euskirchen / BRD

Labyrinth Euskirchen

Uschi Claus

Auf dem Parkgelände vor dem Amtsgericht in Euskirchen, unweit vom Bahnhof, stehen uralte Bäume in einem weiten Rund. Es ist, als hätten sie seit langer Zeit gewartet auf das wundersam schöne, ökologisch gestaltete Labyrinth in ihrer Mitte. Für den "Schutz" im Innern des Labyrinths werden 7 überlebensgrosse Figuren der Künstlerin Gesa Krieg zu stehen kommen, welche den weiblichen Aspekten des Lebens zugedacht sind. An der Einweihung am 6.Mai 2007 konnten die beiden Skulpturen "Nähren" und "Tragen" bereits enthüllt werden. Die andern warten noch auf Spendegelder.

Eine Besucherin von auswärts erinnert sich an diesen Festtag: "Das Wetter war traumhaft schön, sicherlich an die 100 Menschen waren anwesend, es war ein durch und durch professionelles, spirituelles Programm. Ich glaube, mich hat am meisten beeindruckt, wie sehr die offiziellen Vertreter der Stadt und des Landrates die Arbeit der Frauen gewürdigt und anerkannt haben."

Ob der benachbarte Verkehrslärm die Konzentration auf dem Labyrinth stören wird? Das war beim Bau des Labyrinthes die wiederholte Frage. Die Initiantinnen haben sie an die Besucherinnen und Besucher weitergegeben.
Die meistgehörte Antwort ist erstaunlich: "Die Autos? Im Labyrinth habe ich sie nicht mehr wahrgenommen." Diese Erkenntnis ist ein Beispiel für die gemeinsame Erfahrung, die das Labyrinth schenken kann.


Labyrinth Vert im Parc Trembley von Genf

Labyrinth Genf

© Cornelia Jacomet

Am 5.Mai 2007 trafen sich Vertreterinnen der Labyrinthe von Zürich, Thalwil, Gimmialp und Wölflinswil bei strömendem Regen, um die Labyrinthfrauen von Genf bei der Gartenarbeit zu unterstützen. Die Erde war weich und Monika von der Meden konnte mit Vergnügen unsere Abfallhaufen zum städtischen Kompost fahren. Die Gastfreundschaft nach feiner, französischer Manier von Monika und Ursula Grandy haben wir nach getaner Arbeit wohl genossen unter dem schützenden Glasdach der nahen Schule. Die Frage nach dem "Sinn" einer Reise im Regen, lässt sich diemal herzlich bejahen, zumal das alte Wort "sinân" die Bedeutung hat von "unterwegs-sein". Das Labyrinth als Lebenssymbol hat uns in Genf eine kostbare und köstliche neue Erfahrung geschenkt.


Labyrinthplatz Männedorf / ZH bei der Stefanskirche, Hasenackerstrasse 17

Labyrinth Männedorf

©Béatrice Battaglia

Das Pfarrei-Jubiläums Labyrinth wird im Herbst 2007 wieder der Erde übergeben.


Labyrinth Gespräche im Baumlabyrinth von Nottwil

Agnes Barmettler und Toni Kaufmann

© Christian Hilbrand

Am 15. September 2007 haben Toni Kaufmann und Agnes Barmettler eingeladen zu einem offenen Labyrinthgespräch zur Zeit der Obsternte. Alle Beteiligten konnten einen wunderschönen Austausch von Energie und Kraft erleben.
Es war eine Zusammenkunft mit einem warmen Altweiber Sommer Nachmittag voller Insekten- und Vogelstimmen unter einem leicht bewölkten Himmel.
Zum Gespräch im Labyrinth trafen sich: 3 Winterlinden, 12 Birnbäume, 18 Kirschbäume, 24 Zwetschgenbäume, 36 Apfelbäume, 3 Ulmen, 3 Speierlinge, 3 Ahorn, 3 Pappeln, 3 Arven 2 Fichten, 1 Weisstanne, 4 Eschen, 2 Eichen, 3 Männer, 1 Frau 1 Hund und diverse Graspflanzen.

Bei einer So reichen Gesprächsrunde ergab sich unter anderm eine Diskusion über die Bewertung von Mengen, Geld, Arbeit, Dasein etc. – Wahrnehmen von dem was ist, wie es sich zeigt, warum und wie es beurteilt wird, welche Werte erkannt, nicht erkannt oder zugeteilt werden...– ein weitläufiges Thema, das im Zusammenhang mit dem Labyrinth, immer wieder neu, überraschende Einsichten schenkt. Alles kann aus verschiedenen Standpunkten gesehen werden und jede Ansicht hat eine Kehrseite, auch wenn sie nicht gesehen wird oder beachtet. Für die Bäume oder für den Hund war der Wert unseres Treffens gewiss verschieden von dem, was wir vier Menschen je mitbekommen und mitgenommen haben. (agnes b.)


Labyrinth Altenberg / Deutschland

Haus Altenberg

In der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg (in der Nähe von Köln), auf dem Gelände eines ehemaligen Zisterzienserklosters mit bemerkenswertem gotischem Dom aus dem 12. Jahrhundert, wurde ein Steinlabyrinth errichtet aus Ziegeln (im Bild ganz rechts). Diese Hunderte von Ziegelsteinen symbolisieren Sozialprojekte, die Jugendliche in ganz Europa aus Anlass eines Weltjugendtages 2005 durchgeführt haben. Das Besondere an diesem Labyrinth ist, dass die Mitte tiefer liegt und mit dem Rollstuhl auf abgekürztem Weg erreichbar ist.

Kontakt: Jugendbildungsstätte Altenberg, Ludwig-Wolker-Str,12, 51519 Odenthal-Altenberg, Deutschland


Labyrinth Fuerteventura

Labyrinth Fuerteventura

Im Dezember 2006 entstand auf Fuerteventura (Kanarische Inseln) das Labyrinth beim Zentrum für Kunst und Heilung „Artis Tirma“.
Der Name des gegenüberliegenden Berges ist „Caracol“, Schnecke. Zudem hat die Spirale in der Kultur der Guanchen, der Ureinwohner der Insel, eine grosse Bedeutung. Man findet sie auch in Höhlenzeichnungen. Diese beiden Tatsachen inspirierten die Form des Labyrinthes, welches im Innern spiralförmig gebaut wurde. Die Initiantinnen dieses wunderschönen Labyrinthes sind Elvira Isasi (Fuerteventura) und Mona Bienek (Zürich).

Wer das Labyrinth auf Fuerteventura besuchen möchte, kann im Zentrum "Artis Tima" wohnen, Ferien machen oder Seminare anbieten.

Kontakt
monabienek@bluewin.ch
elviraisasi@hotmail.com


Labyrinh Tübingen

Labyrinth Tübingen

Am 31.Oktober 2006 wurde im Rahmen des Projektes „Werden und Vergehen“ das Labyrinth von Tübingen eingeweiht. Dieses Labyrinth befindet sich „am Anlagensee“ unter der schönsten Platane Tübingens, im Park gegenüber dem Hauptbahnhof. Die Labyrinthgruppe Tübingen besteht zur Zeit aus elf Frauen: Das öffentliche Raum ist da, damit die Menschen einander begegnen und austauschen. Das öffentliche Labyrinth ist ein Platz zum Leben! (Zitat)

Kontakt
Gabriele Mattheiss
g.mattheiss@t-online.de
07071/26546
oder Elke Seiler 07071/76795


Labyrinthplatz auf dem Petersberg Erfurt

Am 10.September 2006 wurde in Erfurt auf dem Petersberg in Erfurt das Labyrinth eingeweiht, zum Abschluss einer umfassenden Denkmalwoche.
Der Petersberg ist ein besonderer Ort, ein Kulthügel mitten in der kunsthistorisch reichen, ehemaligen Kaufmannsstadt Erfurt. Geprägt durch die Jahrhunderte als Kloster-, Festungsberg und Zitadelle, wird heute die Nutzung des Petersberges umfassend studiert.

Das Sommerfest war am 24.Juni 2007, am Johannistag. Die sympathischen Einladungen mit Hinweisen auf das Johannisfeuer, auf die Rosen dieser Jahreszeit, auf die Musik lockte viele Menschen an. Eine Frau gebot den Männern mit Bier, sie möchten die Mitte den Kindern überlassen und sich an den Rand des Labyrinthes begeben. Vergnüglich dazugehören und sich an den verschiedenen Szenen erfreuen können, das leuchtete ein. Die Beteiligung in mannigfacher Weise machten diesen Sommerabend zu einem heitern Fest. Manche freundliche Zuwenung unter "Fremden", ein Lächeln, die Klänge der Musik und die Lieder verströmten ein Vertrauen, welches das persönliche Erleben stärkt und sich gerne mit der gemeinschaftlichen Dimension des Labyrinthes verbindet.

Seit der Eröffnungsfeier hat sich das Labyrinth gewandelt: 300 Lavendelstauden und die wilden Disteln prägen den besondern Charakter dieses Jahres. 13 grosse, polierte Sandsteine und der neue Weg rings um das Labyrinth gehören als integrierende Elemente ebenso dazu.

Vorläufige Kontaktadresse: estherminckwitz@yahoo.de

Esther Minckwitz, Dammweg 1a, 99084 Erfurt, Telefon: 0361 / 225 41 44


Nein in Stein in Kiel

Seit Jahren arbeiten Kieler Frauenfacheinrichtungen wie der “Frauennotruf” unter dem Motto «Nein in Stein» daran, in Kiel ein Kunstwerk zu errichten zum Gedenken an Frauen, die von Gewalt betroffen oder durch Gewalt umgekommen sind. Die Kieler Frauenbeauftrage Annegret Bergmann hat dies aufgegriffen und mit der Idee verknüpft, in Kiel ein begehbares Labyrinth zu schaffen. Projektleiterin war Rafaela Schmakowski.


Ein Labyrinth im Krisengebiet von Nordwest-Bosnien

“Dieses Labyrinth liegt auf der Wiese neben dem Gebäude von Center Fenix, ein Hilfsprojekt für Alte, Kinder, Schwangere, Familien in Sanski Most im Nordwesten Bosniens, wo ich anfangs April 2006 für eine Woche war.
Es ist das viergängige Labyrinth, aus dem Pentagramm entwickelt. Die Kinder haben es gut angenommen, mit den Frauen habe ich es während des Seminars singend begangen, und wir haben auch zum Thema Geburtsvorbereitung das Labyrinth mit dem Finger auf dem Papier im Atemrhythmus genutzt.”

Martha Fritsch,

fritsch@mandala-wetzlar.de



Choose life!

by Deb Reich

Abu Ghosh, Israel/Palestine – February 11, 2009

Most people will say I''m delusional; that''s okay. I will say what I have to say anyway. When your opinion is way out on the periphery, it may mean you are delusional - or it may just mean that the so-called center has gradually drifted closer and closer to a very high cliff, and finally fallen off the edge, while the majority of the population follows along like a horde of doomed lemmings. In that scenario, someone needs to stake out a position at the other extreme and drag the locus of the center back from oblivion. So here goes.

After this futile, criminal, pornographic war in Gaza (Shmuel Amir rightly termed it a "hunt" rather than a war) and yet another national election in Israel ending basically in impasse, but this time with a distinctly fascist motif, we are no closer to sustainable peace in the Middle East. We need a drastic revisioning of what we are doing here.

So we start with this: Speaking as an Israeli Jew, I say that we (Israeli Jews and our friends abroad) ought to embrace EVERYONE who wants to live here among us, so long as they truly love the land and have some reasonable claim to it. This would not include, say, tourists from Zanzibar or Antarctica - but would naturally include the Palestinians, whose claim to the land is (or ought to be) beyond dispute and whose deep and enduring love for the land is richly evident to any observer not in a vegetative state.

I say we bring all the long-suffering, besieged, shell-shocked Gazans home to Israel now! They miss their homes. They want to come home. Let us welcome them! We can all move over a little bit and make room. Believe me, there is still plenty of room.

Dayenu! (Enough!). Enough suffering inflicted on the surviving families in Gaza who are hungry, thirsty, cold, frightened, wounded, traumatized for life, and bereaved. Enough. And enough suffering on the other side of the fence in Sderot and environs, too. (Their fates are inextricably intertwined; all our fates are inextricably intertwined.)

The generals and the militants have had their day, for the nth time - and at the end of it, as usual, all that we (any of us) have now, as a result, is war crimes and grief. War crimes and grief and fear. War crimes, grief, fear, hatred, and despair… with thousands of injured and disabled people bearing the burden most directly, forever.

Enough! Israelis are more afraid now than before, and more at risk, too. Time to ABANDON this insane strategy that we (any of us) can force people to love us, or anyhow accept us, by killing them!

Let us in Israel who have so much, open our homes and our communities to the victims of this insane war who have so little - exactly as we once opened our homes to refugees from northern Israel when the Katyushas were falling. Our traditional ethos is full of charity and generosity; we know all about providing refuge and succour; we have taken in wave after wave of refugees over the decades, most recently more than a million Russian émigrés deemed essential to our future, for whom we moved over and made room.

So let''s get going. Let every family in Israel who wants to live in peace in this region, open their home to a Gaza family until new housing can be built. Let the participating families declare a hudna between themselves. Now. Today.

You start by not picturing these neighbors as "the enemy"; picture them instead as families who have suffered a tsunami like the one that flattened coastal Indonesia a few years ago - and in fact, the order of magnitude of what they have been through is about the same. Presto! Reaching out to help suddenly makes perfect sense. Moreover, professional planners have already minutely addressed the question of exactly where Palestinians coming home to Israel could reside, eager to make their best contribution to a shared future. What is missing in Israel is not sufficient space, but sufficient imagination to envision how much there is to be gained by all concerned. Now is a good time to change that.

The Gaza disaster can become the turning point. Let the Gazan expatriates whose families came from Ashdod (Issdod) be matched with Ashdod-area families. Let the expatriates from Lod (Lydd) be matched with Lod/Lydd-area families - Jewish or Palestinian. And so forth. And let no time be lost! They have lost everything and their situation is dire. We in Israel have lost our moral compass and we want to reclaim it. Bingo!

Let the governments of the world, led by the USA, immediately stop sending Israel aid for military ordnance, and earmark it instead for a massive rehabilitation and reconciliation program.

Let all the tens of thousands of Palestinian professionals who are citizens of Israel, born and raised here - doctors, social workers, nurses, dentists, psychiatrists, lawyers, engineers, teachers, designers, journalists - join gladly and wholeheartedly in this effort, finally and at long last, to bring their fellow Palestinians home from exile in Gaza. Let us bind up the wounds and become whole, together. All of us. Let us build a really wonderful society together, for the sake of ALL OUR CHILDREN. Rewrite the national anthem! Why not? It''s a SONG, folks. No song is holier than the life of even one child (anyone''s child).

The Gaza families who actually lived in Gaza before 1948 will want to stay and rebuild their homes and communities. Volunteers would doubtless throng to Gaza from all over the world to help them. Imagine them turning what was the world''s largest open-air prison into the world''s largest open-air Reconciliation Park - with facilities for tourism, education, environmental studies, cultural attractions, and museums (including a Palestinian Nakba Museum). Imagine Gaza as the reconciliation capital of the world - people in Israel could commute to work in Gaza for a change, instead of the other way around. Very refreshing.

This is a blueprint for a SHARED LIFE. If it sounds crazy, just ask yourself: Which is crazier -- rampant slaughter, or rampant cooperation? Rivers of blood, or the free flow of joint prosperity? Rampant mass cooperation could break out here tomorrow - and in a week or two, or maybe a month or two, we would feel like we have always believed in it.

A political accommodation would follow the humanitarian one - probably some creative form of federation, with complete, reciprocal, national-cultural autonomy based on each group''s granting the other group the same perks it wants for itself. The technical restructuring follows the vision, not the other way around. There are several good plans, already fully elaborated, for political power-sharing here. Anyone can read them; they''re on the web. Once we dare to envision a shared future, we can make it happen. And if not now, when?

We Jews consider it rational and wonderful to rejoice in our emergence as a modern nation in the ancient homeland, after… not twenty years, not two hundred years, but two thousand years of exile!! Yet the idea of repatriating all those homesick Palestinian families, exiled from their homes a mere 60 years ago, is considered delusional. Something there does not compute.

So think it over and let''s put the guns away for good. Let the tribunals meet to apportion blame and responsibility, by all means, but as for the rest of us: we have other tasks. Treat the wounded, yes, of course, and heal the traumatized… And beat the swords into ploughshares and recycle the tank parts into computer equipment. Retool the death factories to make swimsuits instead of parachutes, irrigation pipes for farmers instead of M16 rifles. No time for missiles; we''ll all be too busy getting a life. The only phosphorous I ever want to see around here again is in a spelling contest for the kids (ALL our kids). Haul out the welcome mat for the long-lost cousins and let''s get busy – there''s a lot of work to do here. It''s not too late, even now, but you have to take the first step: Choose life!!!

Deb Reich is a writer and translator in Israel/Palestine, debmail@alum.barnard.edu

Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen: Yvonne Lenzlinger, Zürich/Schweiz, yvonne.lenzlinger@bluewin.ch

Wähle das Leben!

Von Deb Reich / Abu Gosch, Israel/Palästina

Die meisten Leute werden sagen, ich spinne. Ich spinne, das stimmt. Ich werde trotzdem sagen, was ich zu sagen habe. Wenn du mit deiner Meinung irgendwo weit weg von der Mitte rotierst, kann das bedeuten, dass du spinnst. Oder es könnte auch heissen, dass sich die sogenannte Mitte langsam auf einen tiefen Abgrund hin bewegt und schliesslich abstürzt, gefolgt von der Mehrheit der Bevölkerung wie eine Herde dem Untergang geweihter Lemminge. In diesem Szenario braucht es jemanden, der vom entgegengesetzten Rand aus die Masse vom Abgrund weg zu sich hinzieht und sie so vor dem Verderben bewahrt. Das stelle ich mir so vor:
Nach diesem sinnlosen, verbrecherischen, pornografischen Krieg in Gaza, den Schmuel Amir zu Recht als "Jagd" bezeichnet hat, und nachdem ein weiterer landesweiter Wahlgang in Israel in einem Patt geendet hat, diesmal jedoch mit einem eindeutig faschistischen Unterton, sind wir einem nachhaltigen Frieden im Nahen Osten nicht näher gekommen. Jetzt ist eine drastische Kehrtwende angesagt und wir müssen uns fragen, was wir eigentlich wollen.
Beginnen wir folgendermassen: Als israelische Jüdin sage ich, dass wir - die israelischen Juden (und unsere Freunde im Ausland) alle willkommen heissen sollen, die gewillt sind, hier mit uns zusammenzuleben, so lange sie das Land wirklich lieben und einen vernünftigen Anspruch darauf erheben. Das wäre nicht der Fall für, sagen wir mal, Touristen aus Sansibar oder der Antarktis, würde jedoch selbstverständlich auf die PalästinenserInnen zutreffen, deren Ansprüche auf das Land zweifellos unbestritten sind (oder sein sollten) und deren tiefe und unerschütterliche Verbundenheit mit dem Land offensichtlich ist für jeden, der nicht gerade im Koma liegt.
Ich sage: Wir bringen jetzt all die Menschen aus Gaza, die so lange gelitten haben, belagert waren und ausgebombt wurden, heim nach Israel! Sie vermissen ihr Elternhaus. Sie wollen nach Hause. Heissen wir sie willkommen! Wir können alle ein wenig zusammenrücken und ihnen Platz machen. Glaubt mir, Platz ist genug da.
Dayenu! (Genug!) Sie haben genug gelitten, die Familien der Überlebenden in Gaza. Sie sind hungrig, durstig, verängstigt, verwundet, traumatisiert fürs ganze Leben. Sie frieren und sie trauern um ihre Toten. Genug! Und auch genug des Leides auf der anderen Seite des Zauns, in Sderot und Umgebung. (Ihr Schicksal ist mit dem der Menschen in Gaza unentwirrbar verflochten; unser aller Schicksal ist unentwirrbar verflochten.)
Die Generäle und Scharfmacher hatten zum x-ten Mal das Sagen und wie üblich bleiben uns (uns allen) schlussendlich bloss Kriegsverbrechen und Kummer. Kriegsverbrechen, Kummer, Angst, Hass und Hoffnungslosigkeit …. Tausende von verletzten und kriegsversehrten Menschen tragen die Kriegslast ganz direkt und für immer.
Genug! Wir Israelis sind jetzt verängstigter als vorher und auch gefährdeter. Es ist höchste Zeit, die irrsinnige Strategie aufzugeben, Menschen zu töten, um sie zu zwingen, uns zu lieben oder wenigstens zu akzeptieren.

Lasst uns, die wir in Israel so viel besitzen, unsere Häuser und Städte öffnen. Den besitzlosen Opfern dieses irrsinnigen Krieges öffnen so, wie wir unsere Häuser und Städte den Flüchtlingen aus dem Norden Israels geöffnet haben, als die Katjuscha-Raketen fielen. Unser traditionelles Ethos umfasst Wohltätigkeit und Grosszügigkeit. Wir wissen was es heisst, Zuflucht und Beistand zu gewähren: Wir haben über Jahrzehnte Flüchtlingswelle um Flüchtlingswelle aufgenommen. Erst vor kurzem schienen uns über eine Million russische Emigranten unabdingbar für unsere Zukunft. Auch für sie sind wir zusammengerückt und haben Platz geschafft.
Also, fangen wir''s an! Jede Familie in Israel mit dem Wunsch, hier in Frieden zu leben, soll ihr Haus einer Familie aus Gaza öffnen, bis neuer Wohnraum für sie gebaut ist. Alle, die mitmachen, sollen eine hudna (Waffenstillstand nach islamischem Recht) unter sich vereinbaren. Jetzt. Heute.
Zuerst musst du anfangen, deine Nachbarn nicht mehr als "Feinde" zu betrachten. Stell'' sie dir als Familien vor, die von einem Tsunami heimgesucht wurden wie demjenigen, der vor ein paar Jahren Indonesien plattgewalzt hat. Tatsächlich ist das, was sie in Gaza durchgemacht haben, von einer ähnlichen Grössenordnung. Zack! Plötzlich ist es völlig vernünftig, eine helfende Hand auszustrecken. Tatsächlich haben Fachleute auf dem Gebiet der Entwicklungsplanung bereits bis ins Detail geprüft, wo rückkehrwillige Palästinenser, die an einer gemeinsamen Zukunft mit bauen wollen, angesiedelt werden könnten. Was es in Israel braucht, ist nicht mehr Raum, sondern mehr Fantasie um sich vorstellen, wie viel wir alle zu gewinnen haben. Jetzt ist genau der Zeitpunkt gekommen, uns dahinter zu machen.
Die Gaza-Katastrophe könnte der Wendepunkt sein. Familien aus Gaza, die aus Ashdod (Issdod) stammen, sollen sich mit dortigen Familien zusammentun, solche aus Lod (Lydd) mit Familien, die heute in der Region Lod/Lydd leben, egal ob Juden oder Palästinenser. Und so weiter. Und lasst uns keine Zeit verlieren! Sie, die Menschen aus Gaza, haben alles verloren und ihre Lage ist trostlos. Wir in Israel haben unsern moralischen Kompass verloren und wir wollen ihn wiederfinden. Bingo!
Alle Regierungen der Welt sollen, unter der Führung der USA, sofort die Finanzierung von Kriegsmaterial an Israel einstellen und die Gelder stattdessen für ein umfassendes Wiederaufbau- und Versöhnungsprogramm einsetzen.
Lasst uns all die Zehntausenden von palästinensischen Fachleuten mit israelischer Staatsbürgerschaft, die hier geboren und aufgewachsen sind, all die ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, KrankenpflegerInnen, ZahnärztInnen, PsychiatrInnen, RechtsanwältInnen, IngenieurInnen, DesignerInnen, JournalistInnen frohgemut und von ganzem Herzen endlich mit einbeziehen in diese Anstrengungen, ihre palästinensischen Verwandten aus dem Exil in Gaza nach Hause zu bringen. Wir wollen ihre Wunden verbinden und gemeinsam geheilt und eins werden. Wir alle zusammen. Wir wollen alle gemeinsam eine wundervolle Gesellschaft aufbauen um unserer Kinder willen, um der Kinder aller willen. Wir wollen uns eine neue Nationalhymne ausdenken. Warum nicht? Es ist ein Lied, Leute. Keine Hymne ist heiliger als das Leben eines einzigen Kindes, von wem es auch immer abstammt.
Die Familien, die schon vor 1948 in Gaza lebten, werden dort bleiben und ihre Häuser und Städte wieder aufbauen wollen. Sicher werden freiwillige Helfer aus aller Welt herbeiströmen und ihnen beim Wiederaufbau helfen. Stellt euch vor, wie sie das grösste Freiluftgefängnis der Welt in den grössten Versöhnungspark verwandeln mit Einrichtungen für Tourismus, Bildung, Umweltschutz, kulturelle Attraktionen und Museen, darunter ein Palästinensisches Nakba-Museum. Stellt euch Gaza vor als Welthauptstadt der Versöhnung. Leute aus Israel könnten zur Arbeit nach Gaza pendeln, statt umgekehrt. Prima, nicht?
Dies ist ein Entwurf für ein gemeinsames Leben. Er tönt verrückt, nicht wahr? Was ist verrückter: ein zügelloses Gemetzel oder zügellose Zusammenarbeit? Ströme von Blut oder ein frei fliessender Strom gemeinsamen Wohlergehens? Zügellose, massenhafte Zusammenarbeit könnte morgen hier ausbrechen und in einer oder zwei Wochen, vielleicht in einem oder zwei Monaten, käme es uns vor, als hätten wir schon immer daran geglaubt.
Auf die humanitäre Befriedung würde die politische Befriedung folgen, wahrscheinlich in einer originellen Form von Föderation mit einer vollständigen, gegenseitigen national-kulturellen Autonomie, die darauf fusst, dass jede Gruppe der anderen die gleichen Sozialleistungen zugesteht, die sie für sich selbst in Anspruch nimmt. Die technische Restrukturierung folgt auf die Vision, nicht umgekehrt. Es gibt mehrere vernünftige, bereits fertig ausgearbeitete Pläne für die Teilhabe an der poltischen Macht. Jeder kann sie lesen: Sie stehen im Internet 1). Wenn wir einmal angefangen haben, uns eine gemeinsame Zukunft vorzustellen, können wir sie auch verwirklichen. Und wenn nicht jetzt, wann denn?
Wir Juden halten es für vernünftig und herrlich, dass wir es geschafft haben, als moderne Nation in der antiken Heimat auferstanden zu sein. Und das nach …nicht zwanzig, nicht zweihundert, sondern nach zweitausend Jahren Exil! Trotzdem gilt der Gedanke für verrückt, alle die heimwehkranken palästinensischen Familien, die vor mehr als sechzig Jahren vertrieben wurden, in ihre Heimat zurückzuführen. Irgendetwas stimmt da nicht.
Denken wir darüber nach und lasst uns die Gewehre ein für alle mal weglegen. Die Gerichte sollen selbstverständlich über Schuld und Verantwortlichkeiten urteilen. Aber wir andern, wir haben unsere Aufgaben. Ja, natürlich gilt es, die Verwundeten zu behandeln und die Traumatisierten zu heilen… Es gilt, Schwerter zu Pflugscharen zu schmieden und Panzerteile zu Computern zu rezyklieren. Todesfabriken sollen Badeanzüge statt Fallschirme produzieren und Röhren zur Bewässerung von Landwirtschaftsland statt M16-Gewehre. Keine Zeit mehr für Raketen, wir sind alle viel zu beschäftigt mit LEBEN. "Phosphor" will ich nur noch bei Buchstabierwettbewerben hören, an denen alle Kinder teilnehmen dürfen. Rollen wir den roten Teppich aus für die lange verschollenen Verwandten und machen und an die Arbeit. Es gibt hier mächtig viel zu tun. Noch ist es nicht zu spät, nicht einmal jetzt, aber Du musst den ersten Schritt tun. Wähle das Leben!

1) HYPERLINK "http://www.partityforpeace.org"www.partityforpeace.org; Parallel Soveregnty in: HYPERLINK "http://www.counterpunch.org/reich1030.html"www.counterpunch.org/reich1030.html; HYPERLINK "http://www.nswas.org/spip.php?article581"www.nswas.org/spip.php?article581

Deb Reich ist Schriftstellerin und Übersetzerin in Israel/Palästina. debmail@alum.barnard.edu

Gemeinsame Erklärung Israelischer Frauenorganisationen zum Krieg gegen Gaza

01. Januar 2009, Molly Malekar, Geschäftsführerin von Bat Shalom

Statement By Israeli Women''s Organizations
We women’s organizations from a broad spectrum of political views demand an end to the bombing and other tools of death, and call for the immediate start of deliberations to talk peace and not make war. The dance of death and destruction must come to an end. We demand that war no longer be an option, nor violence a strategy, nor killing an alternative. The society we want is one in which every individual can lead a life of security – personal, economic, and social.
It is clear that the highest price is paid by women and others from the periphery – geographic, economic, ethnic, social, and cultural – who now, as always, are excluded from the public eye and dominant discourse.
The time for women is now. We demand that words and actions be conducted in another language.
Molly Malekar, Geschäftsführerin von Bat Shalom, Jan.1st, 2009
Ahoti- For Women in Israel, Anuar- Jewish and Arab Women Leadership, Artemis- Economic Society for Women, Aswat- Palestinian Gay Women, Bat Shalom, Coalition of Women for Peace, Economic Empowerment for Women, Feminancy: College for Women’s Empowerment, Feminist Activist Group – Jerusalem, Feminist Activist Group – Tel Aviv, International Women’s Commission: Israeli Branch, Isha L’Isha- Haifa Feminist Center, Itach: Women Lawyers for Social Justice, Kol Ha-Isha- Jerusalem Women’s Center, Mahut Center- Information, Training, and Employment for Women, Shin Movement- Equal Representation for Women, Supportive Community- Women''s Business Development

Übersetzung: Frauennetzwerk für Frieden e.V.

Als Frauenorganisationen, die ein breites politisches Spektrum vertreten, dringen wir auf das Ende von Bombenangriffen und anderen Formen tödlicher Gewalt. Wir verlangen jetzt sofort Friedensberatungen anstelle von Kriegshandlungen. Tod und Gewalt müssen ein Ende haben. Wir wollen, dass Krieg nicht länger als Option und Gewalt nicht länger als Strategie gilt; Töten ist keine Alternative. Wir wollen eine Gesellschaft, in der jedes menschliche Wesen ein Leben in Sicherheit führen kann, sowohl in persönlicher, als auch in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht.
Wieder einmal sind es die Frauen, die den Preis zahlen, und mit ihnen viele andere, die geografisch, wirtschaftlich, ethnisch, sozial oder kulturell am Rande der Gesellschaft leben. Wieder einmal sind sie von öffentlicher Wahrnehmung und der Teilnahme an der Mainstream-Debatte ausgeschlossen.
Unsere Zeit ist gekommen, die Zeit der Frauen ist da. Wir fordern eine andere Sprache in Worten und Taten.

Yonatan Schapira, Ex-Hauptmann der israelischen Luftwaffe:
"Wir behandeln sie wie Tiere". War Crime! BBC, Video, 3 Minuten
Yonatan Schapira, a former Captain in the Israeli Air Force, speaks out against the Israeli invasion of Gaza.

Die Katastrophe in Gaza verstehen

Richard Falk, Sonderbeauftragter der UN für die Menschenrechte in Palästina

(Deutsche Übersetzung: Dr. Angelika Schneider).

Achtzehn Monate lang erlebten die 1,5 Millionen Menschen in Gaza eine strafende, durch Israel verhängte Blockade und eine Vielzahl traumatisierender Herausforderungen des normalen Lebenswandels. Vor sechs Monate gab es einen Hoffnungsschimmer, als eine durch Ägypten arrangierte Feuerpause einen wirkungsvollen Waffenstillstand hervorbrachte, der israelische Todesfälle auf null reduzierte, trotz der immer wieder abgefeuerten, selbstgebastelten Raketen, die unschädlich auf israelischen Boden fielen, und zweifellos der Grenzstadt Sderot Sorgen bereiten. Während des Waffenstillstandes hat die Hamasführung in Gaza wiederholt angeboten, diesen zu verlängern, und sogar eine 10-jährige Laufzeit vorgeschlagen. Sie hat sich dabei bereit erklärt, eine politische Lösung auf der Basis der 1967er Grenzen zu akzeptieren.
Israel hat diese diplomatischen Initiativen ignoriert und die eigene Seite des Waffenstillstands, nämlich eine Erleichterung der Blockade, welche die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Brennstoff auf ein Rinnsal verringert hatte, nicht durchgeführt.

Israel hat außerdem Ausreisegenehmigungen aus Gaza an Studierende mit Stipendien zum Studium im Ausland sowie an Journalisten und respektierte NGO-Vertreter verweigert. Zugleich wurde die Einreise für Journalisten zunehmend erschwert, und ich wurde selbst vor einigen Wochen aus Israel ausgewiesen, als ich versuchte einzureisen, um meine UN-Aufgabe der Einhaltung der Menschenrechte im besetzten Palästina ­ d.h. in der Westbank und Ostjerusalem wie auch in Gaza ­ zu überwachen. Israel hat eindeutig vor der gegenwärtigen Krise seine Autorität genutzt, um glaubwürdige Beobachter daran zu hindern, genaue und zutreffende Berichte über die furchtbare Menschenrechtssituation zu erstatten, die bereits als Ursache einer Verschlechterung des physischen Zustandes und der geistigen Gesundheit unter Kindern dokumentiert worden war; besonders war die Unterernährung bei Kindern und das Fehlen von Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die an einer Vielfalt von Krankheiten leiden, hervorgehoben worden. Die israelischen Angriffe gelten einer Gesellschaft, die sich bereits in ernsthafter Verfassung befand nach einer Blockade während der vergangenen achtzehn Monate.

Wie es immer in Bezug auf den zugrundeliegenden Konflikt geschieht, sind einige Fakten, die sich auf diese neue Krise beziehen, dunkel und umstritten, obwohl insbesondere die amerikanische Öffentlichkeit 99% ihrer Informationen durch eine sehr pro-israelische Linse gefiltert erhält. Der Hamas wird die Schuld für den Zusammenbruch des Waffenstillstands durch ihre angebliche Weigerung, ihn zu erneuern, sowie durch die Zunahme der Raketenangriffe zugeschoben. Die Wirklichkeit ist allerdings weniger eindeutig. Es gab keinen nennenswerten Raketenbeschuss aus Gaza während des Waffenstillstandes, bis Israel am 4. November einen Angriff durchführte gegen angeblich palästinensische Militante in Gaza, bei dem mehrere Palästinenser getötet wurden. In dem Moment wurde der Raketenbeschuss aus Gaza intensiviert. Außerdem hat die Hamas bei mehreren öffentlichen Gelegenheiten dazu aufgerufen, den Waffenstillstand zu verlängern ­ Aufrufe, die nie anerkannt, geschweige denn aufgegriffen wurden durch israelische Regierungsstellen. Darüberhinaus ist die Zuweisung der Verantwortung für alle Raketenangriffe an die Hamas auch nicht überzeugend. Eine Vielfalt unterschiedlicher Milizen operiert in Gaza; manche davon, wie die Fatah-unterstützte ’Al-Aqsa MärtyrerbrigadeŒ, sind gegen die Hamas und könnten sogar Raketen abfeuern, um israelische Vergeltung zu provozieren oder zu rechtfertigen. Gut bestätigt ist die Tatsache, dass, als die von den USA unterstützte Fatah Gaza¹s Verwaltungsstruktur kontrollierte, sie genauso wenig in der Lage war, die Raketenangriffe zu verhindern, trotz konzertierten Bemühungen, dies zu tun.

Dieser Hintergrund legt nahe, dass Israel seine verheerenden Angriffe seit dem 27. Dezember lancierte, nicht nur um die Raketenangriffe zu stoppen oder zu vergelten, sondern auch aus einer Reihe nicht anerkannter Gründe. Es war schon seit mehreren Wochen vor dem israelischen Angriff zu erkennen, dass die israelische politische und militärische Führung die Öffentlichkeit auf eine militärische Großoffensive gegen die Hamas vorbereitete. Der Zeitpunkt des Angriffs scheint durch eine Reihe von Überlegungen gewählt worden zu sein: Vor allem das Interesse der politischen Rivalen, Verteidigungsminister Ehud Barak und Außenministerin Tzipi Livni, daran, ihre Härte vor den für Februar festgelegten ­ und nun eventuell bis zu einem Ende der militärischen Operationen verschobenen ­ nationalen Wahlen zu demonstrieren. Solche Kraftbeweise sind ein Charakteristikum vergangener Wahlkampagnen gewesen, und besonders in dem gegenwärtigen Fall wurde die gegenwärtige Regierung erfolgreich durch den notorisch militaristischen israelischen Politiker Benjamin Netanyahu angefochten, wegen ihrer angeblichen Unfähigkeit, die Sicherheit aufrecht zu halten. Solche wahlbedingte Motivation wurde durch den kaum verborgenen Druck der militärischen Befehlshaber verstärkt, die Gelegenheit zu ergreifen, um die Erinnerung an den verheerenden Libanonkrieg 2006 zu tilgen. Dieser hatte sowohl den Ruf Israels als Militärmacht befleckt wie auch zu einer weit verbreiteten internationalen Verurteilung Israels für die schwere Bombardierung ungeschützter libanesischer Dörfer, die unverhältnismäßige Gewalt und den verbreiteten Einsatz von Splitterbomben gegen dicht bevölkerte Gebiete geführt.

Respektierte, konservative israelische Kommentatoren gehen noch weiter. Zum Beispiel verknüpfte der prominente israelische Historiker Benny Morris vor einigen Tagen in der New York Times die Gazakampagne an eine tieferliegende Reihe von Befürchtungen in Israel, die er mit der dunklen Stimmung vor dem 1967er Krieg verglich, als sich die Israelis stark bedroht fühlten durch arabische Mobilisierung an ihren Grenzen. Morris behauptet, dass, trotz des israelischen Wohlstands und der relativen Sicherheit der letzten Jahre, mehrere Faktoren Israel dazu geführt haben, kühn gegen Gaza vorzugehen: Die angenommene, fortgesetzte Weigerung der arabischen Welt, die Existenz Israels als eine feststehende Gegebenheit anzuerkennen; die aufrührerischen, durch Mahmoud Ahmadinedschad ausgesprochenen Drohungen, zusammen mit der angenommenen Absicht Irans, sich Kernwaffen zu verschaffen; die verblassende Erinnerung an den Holocaust zusammen mit der wachsenden Sympathie für die Palästinenser im Westen, und die Radikalisierung der politischen Bewegungen an den Grenzen Israels in Form von Hamas und Hisbollah. Insgesamt argumentiert Morris, dass Israel versucht, durch die Vernichtung der Hamas in Gaza eine breitere Botschaft an die Region zu senden: Dass es vor nichts zurückschrecken wird, um seinen Anspruch auf Souveränität und Sicherheit aufrecht zu halten.

Zwei Schlüsse sind daraus zu ziehen: Die Menschen in Gaza werden streng bestraft aus Gründen, die weitab von den Raketen und der Frage der Grenzsicherheit liegen, scheinbar um die Wahlchancen der gegenwärtigen Führer zu verbessern, denen jetzt eine Niederlage bevorsteht, und um andere in der Region zu warnen, dass Israel übermächtige Gewalt einsetzen wird, wann immer seine Interessen bedroht sind.

Dass solch eine humanitäre Katastrophe stattfinden kann mit einem Minimum an äußerlicher Einmischung, zeigt auch die Schwäche des Völkerrechts und der UNO auf, wie auch die geopolitischen Prioritäten der wichtigsten Beteiligten. Die passive Unterstützung der Regierung der Vereinigten Staaten für alles, was Israel macht, ist wieder der kritische Faktor, wie es 2006 der Fall war, als der Aggressionskrieg gegen Libanon lanciert wurde. Weniger evident ist die Tatsache, dass die wichtigsten arabischen Nachbarn, Ägypten, Jordanien und Saudi Arabien, mit ihrer extremen Feindschaft gegen die Hamas, die sie als von Iran ­ ihrem Hauptrivalen in der Region ­ unterstützt sehen, bereit waren, abseits zu stehen, während Gaza dermaßen brutal angegriffen wurde. Manche arabischen Diplomaten haben die Angriffe sogar auf die mangelnde Einheit der Palästinenser oder auf die Weigerung der Hamas, die Führung von Mahmoud Abbas, des Präsidenten der Palästinenserautorität, zu akzeptieren, zurückgeführt.

Die Menschen Gazas sind die Opfer der Geopolitik in ihrer unmenschlichsten Gestalt: Die Durchführung von was Israel selbst als ’totalen KriegŒ bezeichnet gegen eine im Wesentlichen schutzlose Gesellschaft, die keinerlei militärische Verteidigungsfähigkeit besitzt und den israelischen Angriffen durch F-16 Bomber und Apache- Hubschrauber völlig ungeschützt ausgeliefert ist. Das bedeutet ebenso, dass die flagrante Verletzung des in den Genfer Konventionen festgelegten internationalen humanitären Rechts stillschweigend beiseite geschoben wird, während das Gemetzel weitergeht und die Leichen sich häufen. Es bedeutet zudem, dass die UNO wiederum als machtlos entlarvt wird, wenn ihre Hauptmitglieder sie des politischen Willens berauben, ein Volk zu schützen, dass dem gesetzeswidrigen Einsatz maßloser Gewalt ausgesetzt ist. Schließlich bedeutet dies, dass die Öffentlichkeit weltweit schreien und marschieren kann, dass aber das Töten weitergehen wird als wäre nichts passiert. Die Szene, die täglich in Gaza aufgeführt wird, ist eine, die um ein erneuertes Engagement für das Völkerrecht und für die Autorität der UN-Charta fleht, angefangen hier in den USA ­ besonders unter einer neuen Führung, die ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Wandel versprochen hat, inklusive eines weniger militaristischen Zugangs zur diplomatischen Führung.

Terror in Gaza - Die Waffen nieder, für Versöhnung arbeiten!

Andreas Buro

Krieg ist Terror. Von 10 Toten sind 9 Zivilisten. Gerechte oder gar "legitime"(Steinmeier) Kriege gibt es nicht. Die israelische Politik wie auch die der Hamas verstellen durch ihre terroristische Gewalt ihre je eigene Zukunft und verletzen auf das Schwerste die Menschenrechte, die für alle gelten. Kriegsterror für die Verbesserung von Wahlchancen einzusetzen, ist ein schamloses Verbrechen.

  • Wir fordern, sofort die Kämpfe einzustellen.
  • Wir fordern, sofort und bedingungslos die Zugänge zu Gaza zu öffnen, um medizinische und Lebensmittelhilfe zu ermöglichen.
  • Wir fordern, die sofortige und bedingungslose Freilassung des gekidnappten israelischen Soldaten Gilad Schalit durch die Hamas, wie auch die Freilassung der palästinensischen, politischen Gefangenen in Israel.
    Wir fordern von Israel, die Grenzen von 1967 zu respektieren, sofort den Siedlungsbau im Westjordan-Land zu stoppen und ihre Repressionspolitik gegenüber den Palästinensern zu beenden.
  • Wir fordern von der so genannten internationalen Gemeinschaft, die Ergebnisse demokratischer Wahlen anzuerkennen und die Hamas in einen Friedensdialog einzubeziehen statt sie auszugrenzen und zu bekämpfen
  • Wir fordern von der israelischen Regierung, das wichtige Friedensangebot der arabischen Staaten anzunehmen und in einen allseitigen Dialog darüber ohne Ausgrenzungen einzutreten
  • Wir fordern eine gerechte Friedenslösung im israelisch-palästinensischen Konflikt, einem Konflikt der alle menschlichen Beziehungen in Nahost vergiftet und Vertrauensbildung zwischen den Völkern verhindert.

Mit unseren Forderungen unterstützen wir die vielen israelischen und palästinensischen Initiativen, die sich für Verständigung und Frieden unter schwierigsten Bedingungen mit Weitsicht und Mut einsetzen. Nicht Kriegsterror schafft Frieden, sondern nur die Arbeit und Politik für Versöhnung und Kooperation. Wir rufen Palästinenser und Israelis auf, sich dieser Arbeit anzuschließen, und die internationale Friedensbewegung, sie dabei zu unterstützen.

Prof. Dr. Andreas Buro
Friedenspolitischer Sprecher des
Komitee für Grundrechte und Demokratie

http://www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de/